Ermittler schlagen in Bochum zu Mutmaßliche IS-Anhängerin festgenommen
15.11.2018, 15:58 Uhr
Die 26-Jährige soll sich 2014 dem IS in Syrien angeschlossen haben.
(Foto: dpa)
Sie heiratet in Syrien einen IS-Kämpfer, macht Schießübungen und besitzt wohl auch einen Sprengstoffgürtel. Dann wird eine 26-jährige Deutsche an der Grenze zur Türkei festgenommen und in Abschiebehaft gebracht. Nun nehmen Ermittler sie in Bochum fest.
Der Generalbundesanwalt hat erneut eine junge Deutsche wegen Mitgliedschaft in der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) in Untersuchungshaft nehmen lassen. Die 26-Jährige wurde am Mittwoch in Bochum festgenommen und inzwischen dem Haftrichter vorgeführt, teilte die Karlsruher Behörde mit.
Die Ermittler werfen der Frau vor, sich 2014 in Syrien dem IS angeschlossen, dort einen Kämpfer geheiratet und mit diesem ein Kind bekommen zu haben. Mit dem Mann hatte sie den Angaben zufolge schon vor ihrer Ausreise übers Internet Kontakt. Nach einer kurzzeitigen Trennung soll sie ein ranghöheres IS-Mitglied geheiratet haben, von dem sie sich aber nach drei Wochen wieder scheiden ließ.
Den Ermittlungen zufolge kehrte sie daraufhin zu ihrem ersten Ehemann zurück, der sie an Schusswaffen ausbilden ließ. Zudem besaß die 26-Jährige einen für ein Attentat geeigneten Sprengstoffgürtel, den sie über einen Messenger zum Verkauf anbot. Im Februar 2017 sei sie an der Grenze zur Türkei festgenommen worden und dort in Abschiebehaft gekommen. Zurück in Deutschland ist sie demnach seit August 2017.
Die 26-Jährige ist nun schon die fünfte Frau, die von der Bundesanwaltschaft wegen IS-Mitgliedschaft festgenommen wurde. Generalbundesanwalt Peter Frank hatte zu Jahresbeginn angekündigt, verstärkt auch gegen weibliche IS-Anhänger vorgehen zu wollen.
Quelle: ntv.de, ftü/dpa/AFP