Politik

Affäre um deutsche U-BooteNetanjahu als Zeuge befragt

13.06.2018, 00:26 Uhr
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Es geht um den Kauf deutscher U-Boote von ThyssenKrupp. Seit Ende 2016 ermittelt die israelische Staatsanwaltschaft - gegen Vertreter und Mitarbeiter beider Seiten. Nun musste Israels Ministerpräsident Netanjahu Rede und Antwort stehen. (Foto: imago/photothek)

Es geht um den Kauf deutscher U-Boote von ThyssenKrupp. Seit Ende 2016 ermittelt die israelische Staatsanwaltschaft - gegen Vertreter und Mitarbeiter beider Seiten. Nun musste Israels Ministerpräsident Netanjahu Rede und Antwort stehen.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ist im Zuge der Korruptionsermittlungen um den Kauf deutscher U-Boote als Zeuge befragt worden. Sein Büro teilte mit, Netanjahu habe die Polizei über sämtliche seiner Entscheidungen in dem U-Boot-Geschäft mit dem deutschen Hersteller ThyssenKrupp informiert.

Medienberichten zufolge wurde der Ministerpräsident über mehrere Stunden hinweg befragt. Es war seine erste mündliche Befragung in dieser Affäre.

Netanjahu unter Druck

Wegen des Geschäfts mit ThyssenKrupp hatte die israelische Staatsanwaltschaft Ende 2016 Ermittlungen eingeleitet. Diese richten sich sowohl gegen Vertreter der israelischen Sicherheitsbehörden als auch gegen Mitarbeiter von ThyssenKrupp in Israel. In den vergangenen Monaten wurden zwei Vertraute des Regierungschefs mehrfach verhört. Netanjahu selbst wird in der Affäre nicht belastet.

Er steht allerdings wegen anderer Korruptionsvorwürfe stark unter Druck. Die israelische Polizei hatte der Staatsanwaltschaft im Februar eine Anklage gegen den Regierungschef wegen der Annahme von Bestechungsgeldern, Betrugs und Vertrauensmissbrauchs empfohlen. Auch eine dritte Affäre im Zusammenhang mit dem israelischen Telekom-Konzern Besek könnte Netanjahu gefährlich werden.

Quelle: bad/AFP

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