"Hamas muss zerstört werden" Netanjahu stellt drei Bedingungen für Kriegsende
26.12.2023, 16:31 Uhr Artikel anhören
Israel handele "weiterhin in voller Übereinstimmung mit dem Völkerrecht", so Netanjahu.
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Israels Regierungschef Netanjahu kündigt intensive Kämpfe gegen die Hamas an. Zugleich versucht einer seiner Minister, auf Kritik aus den USA zu reagieren, indem er Pläne für gezieltere Angriffe auf Gaza vorstellt. Natanjahu erklärt, er sei bereit für Frieden - unter drei Voraussetzungen.
Israel geht weiter mit militärischer Macht gegen die islamistische Hamas im Gaza-Streifen vor. Die Hamas feuerte wieder Raketen auf das Grenzgebiet zu Israel. Dort heulten die Sirenen. Die humanitäre Lage für Hunderttausende Menschen im Gazastreifen bleibt prekär. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu sagte bei einem Besuch der in Gaza kämpfenden Truppen, Israel werde "den Kampf in den kommenden Tagen vertiefen". In einem Gastbeitrag für das "Wall Street Journal" nannte er nun drei Bedingen für Frieden.
"Die Hamas muss zerstört werden, der Gazastreifen muss entmilitarisiert und die palästinensische Gesellschaft muss entradikalisiert werden. Dies sind die drei Voraussetzungen für einen Frieden zwischen Israel und seinen palästinensischen Nachbarn im Gazastreifen", schrieb er. Netanjahu wies internationale Kritik zurück. Israel handele "weiterhin in voller Übereinstimmung mit dem Völkerrecht". Israel unternehme sein Bestes, um die Zahl ziviler Opfer "so gering wie möglich" zu halten.
Auslöser des Kriegs war die Terrorattacke der Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober. Sie brachten mehr als 1200 Menschen um. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive, bei der nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde bisher mehr als 20.600 Menschen getötet und mehr als 54.500 verletzt wurden.
Israels Armee meldet Angriff auf 100 Ziele
Netanjahus Minister für strategische Fragen, Ron Dermer, wollte in Washington derweil Pläne für eine neue Phase geringer Intensität im Krieg vorstellen, die bis Ende Januar beginnen soll, wie das Nachrichtenportal "Axios" unter Berufung auf israelische und US-Beamte berichtete. Die USA wollen, dass Israel zu gezielteren Einsätzen übergeht.
Die israelische Armee setzte unterdessen ihr Bombardement in den vergangenen Tagen fort. Dabei gab es nach Angaben der von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde des Küstenstreifens mindestens 52 Tote. Nach Angaben der Armee griffen Dutzende Kampfflugzeuge im Verbund mit Bodentruppen mehr als 100 Ziele an - unter anderem Tunnelschächte der islamistischen Hamas und Militäranlagen. Die Angaben der Armee und aus dem Gazastreifen ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Quelle: ntv.de, lve/dpa