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"Es gibt Restrisiken" Netzagentur ruft zum Energiesparen auf

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Bei den "Speicherfüllständen" und den "Bezugsquellen" für Erdgas ist Deutschland laut Müller "deutlich besser" aufgestellt als im vergangenen Herbst.

Bei den "Speicherfüllständen" und den "Bezugsquellen" für Erdgas ist Deutschland laut Müller "deutlich besser" aufgestellt als im vergangenen Herbst.

(Foto: picture alliance / Panama Pictures)

Die kalte Jahreszeit naht, nachts kühlt es bereits empfindlich ab. Wie gut ist Deutschlands Energieversorgung auf den kommenden Winter vorbereitet? Behörden und Bundesregierung bereiten sich auf verschiedene Szenarien vor.

Der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, hat trotz der verbesserten Energieversorgung in diesem Winter vor "Restrisiken" gewarnt und zum Energiesparen aufgerufen. "Die Ausgangssituation zu Beginn der kommenden Heizperiode ist im Hinblick auf die Speicherfüllstände und die Bezugsquellen für Erdgas deutlich besser als im vergangenen Herbst", sagte er.

"Aber es gibt Restrisiken, etwa einen sehr kalten Winter", betonte Müller. Ein sparsamer Gasverbrauch bleibe deshalb wichtig, erklärte er im Gespräch mit der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten".

Kritisch blickt der Behördenchef auf mögliche Folgen für die Versorgungslage im Fall von Störungen oder Sabotageaktionen im Pipeline-Netz. "Denkbar sind auch Szenarien des teilweisen oder vollständigen Ausfalls von Erdgasleitungen oder von bestehenden Liefer- beziehungsweise Transportwegen", sagte er. Vor gut einem Jahr hatten schwere Unterwasser-Explosionen mehrere Stränge der Nordstream-Pipelines am Grund der Ostsee zerstört. Die Vorfälle sind noch immer ungeklärt.

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Die Bundesnetzagentur hatte vor zwei Wochen den Ernstfall einer Gasmangellage in diesem Winter geprobt. Zwar sei Deutschland für diesen Winter deutlich besser vorbereitet als im vergangenen Jahr, für eine Entwarnung sei es aber noch zu früh, fasste Müller die Erkenntnisse aus der Krisenübung zusammen.

Für den Ernstfall gibt es Reserven: Ersatzkraftwerke stehen bereit, sollte es im anstehenden Winter wider Erwarten doch zu Engpässen bei der Gasversorgung kommen. Die Bundesregierung bereitet dazu umfangreiche Maßnahmen vor. Zuletzt billigte das Kabinett erneut den Weiterbetrieb alter Kohlemeiler. Die Idee: Die Kraftwerke sollen im Fall einer Gasmangellage einspringen und kurzfristig Strom produzieren, um Gas in der Stromproduktion einzusparen.

Quelle: ntv.de, mmo/AFP

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