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Raketenfehlschuss wahrscheinlich Neue Hinweise zu Explosion an Gaza-Klinik

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Menschenrechtler analysieren, dass die Explosion am Al-Ahli-Krankenhaus vermutlich von einer Rakete ausgelöst wurde, wie bewaffnete palästinensische Gruppen sie einsetzen.

Menschenrechtler analysieren, dass die Explosion am Al-Ahli-Krankenhaus vermutlich von einer Rakete ausgelöst wurde, wie bewaffnete palästinensische Gruppen sie einsetzen.

(Foto: AP)

Nach einer Detonation am Al-Ahli-Krankenhaus mit vielen Todesopfern hält sich die Unterstellung der Hamas, Israel sei verantwortlich. Jetzt kommt Human Rights Watch zu dem Schluss, dass eine fehlgezündete - mutmaßlich palästinensische Rakete - schuld ist.

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hat Hinweise darauf, dass eine fehlgezündete Rakete die wahrscheinliche Ursache für die Explosion an einem Krankenhaus im Gazastreifen am 17. Oktober war. "Die Explosion, die am 17. Oktober 2023 im Al-Ahli-Krankenhaus in Gaza-Stadt zahlreiche Zivilisten tötete und verletzte, wurde offensichtlich durch eine raketengetriebene Munition ausgelöst, wie sie üblicherweise von bewaffneten palästinensischen Gruppen eingesetzt wird", teilte HRW mit.

Die Ergebnisse der Untersuchung der Explosion basierten auf der Auswertung von Fotos und Videos, Satellitenbildern sowie Interviews mit Zeugen und Experten. Es seien weitere Untersuchungen erforderlich, um festzustellen, wer die mutmaßliche Rakete abgefeuert habe und ob Kriegsgesetze verletzt worden sind.

Die Explosion am Al-Ahli-Krankenhaus löste in der gesamten arabischen Welt Empörung aus. Auch in westlichen Staaten kam es zu massiven Protesten. Denn die Palästinenser machten einen israelischen Luftangriff dafür verantwortlich. Israel erklärte dagegen, die Explosion sei durch einen fehlgeleiteten palästinensischen Raketenabschuss verursacht worden.

Sichtbare Schäden passen nicht zu Opferzahlen der Hamas

Die britische Regierung war Ende Oktober ebenfalls zu dem Schluss gekommen, dass eine palästinensische Rakete die Explosion verursachte. Der britische Geheimdienst hatte analysiert, dass die Detonation "wahrscheinlich von einer Rakete oder einem Teil davon verursacht wurde, die aus dem Gazastreifen gegen Israel abgefeuert wurde", sagte Premierminister Rishi Sunak.

Gegen einen israelischen Beschuss sprechen die nach der Explosion entstandenen Aufnahmen. Statt einem oder mehrerer großer Krater war nur ein kleineres Einschlagloch zu erkennen. Ein israelischer Angriff hätte wohl schwerere Schäden nach sich gezogen. Auch Überreste israelischer Munition konnte die Hamas nicht vorlegen.

Über die Zahl der Opfer hatte es ebenfalls erbitterte Auseinandersetzungen gegeben. Bei der Explosion sollen laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde in Gaza Hunderte Menschen gestorben und verletzt worden sein. HRW erklärte, man sei nicht in der Lage, diese Zahlen zu bestätigen. Sie lägen aber deutlich höher als andere Schätzungen und erschienen in keinem Verhältnis zu den vor Ort sichtbaren Schäden, hieß es weiter.

Quelle: ntv.de, chl/rts/dpa

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