Anti-Rassismus-Maßnahme New Yorker dürfen nun kiffen
31.03.2021, 09:35 Uhr
Mit New York gibt es bereits 15 Staaten, in denen Marihuana für den freien Gebrauch erlaubt ist.
(Foto: picture alliance / Daniel Karmann/dpa/Symbolbild)
Die Legalisierung von Cannabis ist in den USA ein kontroverses Thema. In New York sorgt die aktuelle Gesetzgebung für eine Diskriminierung von Nicht-Weißen. Nun legalisiert der Staat Marihuana für den freien Gebrauch und will damit den Kampf gegen strukturellen Rassismus vorantreiben.
Nach jahrelangem Streit hat das Parlament des US-Bundesstaats New York den Weg für die Legalisierung von Marihuana freigemacht. Das Unterhaus in Albany verabschiedete einen entsprechenden Gesetzentwurf mit 100 zu 49 Stimmen. Stunden zuvor hatte auch der Senat mit 40 zu 23 Stimmen zugestimmt. Gouverneur Andrew Cuomo, der das Gesetz noch unterzeichnen muss, bezeichnete es nach der Verabschiedung als "richtungsweisend".
Die Maßnahme schaffe Arbeitsplätze und behebe vor allem "das Unrecht von Jahrzehnte lang geltendem Recht, das sich in unverhältnismäßiger Weise gegen Nicht-Weiße gerichtet" habe, schrieb der Sprecher des Unterhauses, Carl E. Heastie, auf Twitter. Als Hauptgrund für die Legalisierung gilt der Kampf gegen den strukturellen Rassismus: Die gegenwärtige Cannabis-Gesetzgebung in New York hatte Nicht-Weiße diskriminiert. Obwohl der Konsum etwa gleichmäßig verteilt ist, wurden Schwarze um ein Vielfaches häufiger für Marihuana-Delikte verhaftet.
"Die Legalisierung von Cannabis in New York wird sich auf Gerechtigkeit, Investitionen in Communitys, wirtschaftliche Möglichkeiten für historisch entrechtete Menschen, Forschung, Bildung und öffentliche Sicherheit konzentrieren", teilte die Mehrheitsführerin in Albany, Crystal Peoples-Stokes, schon vergangene Woche mit. Sie sei die Initiatorin der Gesetzgebung gewesen und freue sich über die positiven Auswirkungen, die die Legalisierung für viele New Yorker haben werde.
Nach der Unterzeichnung des Gesetzes durch Cuomo wird New York mit seinen knapp 20 Millionen Einwohnern - und der gleichnamigen Millionenmetropole - der 15. US-Bundesstaat, der Marihuana für den freien Gebrauch erlaubt. Schätzungen zufolge könnte damit in den kommenden Jahren ein Milliardenmarkt entstehen, der 350 Millionen US-Dollar pro Jahr an Steuermehreinnahmen abwirft.
Quelle: ntv.de, cls/dpa