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Pjöngjang: Alles nur Gerüchte Nordkorea dementiert Waffenlieferungen an Moskau

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Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un bei einer Militärübung.

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un bei einer Militärübung.

(Foto: picture alliance/AP Images)

US-Behörden vermuten, dass sich Russland wegen knapper Munitionsbestände in Nordkorea eindecken könnte. Die Regierung in Pjöngjang dementiert und spricht von Gerüchten. Man habe niemals Waffen oder Munition an den Kreml geliefert und habe das auch nicht vor, heißt es.

Nordkorea plant nach eigenen Angaben keine Waffen- und Munitionsverkäufe an Russland. Das Verteidigungsministerium in Pjöngjang warf den USA und anderen "feindseligen Kräften" in einer Erklärung vor, Gerüchte über einen Waffenhandel mit Russland zu streuen, um Nordkoreas Image zu schaden. "Wir haben niemals Waffen oder Munition an Russland exportiert und wir planen auch nicht, diese zu exportieren", wurde ein hochrangiger Beamter des Ausrüstungsbüros im Ministerium von den staatlich kontrollierten Medien zitiert.

Das Ministerium reagierte auf Angaben der US-Regierung aus diesem Monat, wonach Russland im großen Stil Munition von Nordkorea kaufen wolle. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, sprach dabei von Millionen von Artilleriegeschossen und Raketen, die Moskau möglicherweise aus Nordkorea importieren könne. Er betonte, die USA hätten noch keine Hinweise darauf, dass entsprechende Käufe tatsächlich erfolgt seien.

Erst Ende August hatten amerikanische Geheimdienstkreise verlauten lassen, dass von Moskau gekaufte iranische Drohnen in Russland angekommen seien. Diese könnten für den Beschuss von Radaranlagen, Artillerie und anderen militärischen Objekten eingesetzt werden - hätten aber bei ersten Tests zahlreiche Fehlfunktionen gezeigt.

Militärexperten vermuteten, dass Russland angesichts von Lieferengpässen der heimischen Rüstungsindustrie auf Waffenimporte angewiesen sein könnte. Die Engpässe seien auf die internationalen Sanktionen wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine zurückzuführen. Nach der Invasion hatte das weithin abgeschottete Nordkorea seine politische Unterstützung für den Kurs der Führung in Moskau zugesichert. Nordkorea ist wegen seines Atomwaffenprogramms selbst internationalen Sanktionen unterworfen und vom Welthandel praktisch ausgeschlossen.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa

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