Politik

Europäisches Ad-hoc-Abkommen "Ocean Viking"-Flüchtlinge dürfen an Land

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(Foto: dpa/SOS Mediterranee)

Die Menschen, die das Rettungsschiffs "Ocean Viking" vor der libyschen Küste aus dem Meer gefischt hat, haben einen Hafen gefunden. Sie dürfen im italienischen Lampedusa von Bord.

Für die Flüchtlinge an Bord des Rettungsschiffs "Ocean Viking" hat das Warten ein Ende, sie dürfen in Italien an Land gehen. Die italienischen Behörden hätten dem Schiff die Einfahrt in den Hafen der Mittelmeerinsel Lampedusa erlaubt, teilte die Hilfsorganisation SOS Méditerranée mit, die die "Ocean Viking" zusammen mit Ärzte ohne Grenzen betreibt.

Die 82 Migranten an Bord sollen nach Angaben des französischen Innenministeriums anschließend auf fünf europäische Länder verteilt werden. Unter ihnen sind Frankreich, Deutschland und Italien. UN-Flüchtlingskommissar Filippo Grandi begrüßte die jüngste Entwicklung. "Hoffentlich ist dies ein weiterer Schritt hin zu einem dringend benötigten, berechenbaren Ausschiffungsabkommen, das von einer Anzahl europäischer Länder unterstützt wird", schrieb Grandi auf Twitter. Der französische Innenminister Christophe Castaner schrieb, für die "Ocean Viking" sei ein "europäisches Ad-hoc-Abkommen" zwischen Italien, Frankreich, Deutschland, Portugal und Luxemburg getroffen worden.

Humane Migrationspolitik

Die "Ocean Viking" hatte seit fast zwei Wochen einen sicheren Hafen gesucht, um die vor der libyschen Küste geretteten Menschen an Land zu bringen. Das Schiff war Anfang September zum zweiten Einsatz im Mittelmeer aufgebrochen. Im August hatte die Besatzung 356 Migranten vor der libyschen Küste gerettet.

Italiens neue Regierung will ein System zur automatischen Verteilung von Flüchtlingen aus dem Mittelmeer auf andere EU-Staaten aushandeln. Die Bundesregierung ist nach Angaben von Bundesinnenminister Horst Seehofer bereit, jeden vierten nach einer Seenotrettung in Italien anlandenden Flüchtling nach Deutschland einreisen zu lassen.

"Ich habe immer gesagt, unsere Migrationspolitik ist auch human. Wir werden niemanden ertrinken lassen", sagte der CSU-Politiker der "Süddeutschen Zeitung". Am 23. September treffen sich mehrere EU-Innenminister in Malta, um erneut über das Thema zu beraten.

Quelle: ntv.de, sba/dpa

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