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Verteidigungskosten steigen "Ökonomie des Krieges" fordert in der Ukraine ihren Tribut

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Unter anderem Artilleriemunition muss die Ukraine in großen Mengen beschaffen.

Unter anderem Artilleriemunition muss die Ukraine in großen Mengen beschaffen.

(Foto: REUTERS)

Die Ausgaben für den Verteidigungskampf gegen die russischen Truppen steigen nach ukrainischen Angaben stetig. Für das kommende Jahr soll das Budget verdoppelt werden. Ansonsten drohen laut dem zuständigen Minister erhebliche Konsequenzen.

Die Ukraine benötigt 2026 mindestens 120 Milliarden Dollar für ihre Verteidigung, sollte der Krieg mit Russland in sein viertes Jahr gehen. Das sagte Verteidigungsminister Denys Schmyhal auf einer Konferenz in Kiew. Die Mittel seien unerlässlich, um die Linien zu halten, mehr Drohnen und andere Waffen zu produzieren, den Luftraum zu schützen und jede weitere russische Aggression abzuschrecken. "Die Ökonomie des Krieges zeigt: Wenn wir weniger Geld ausgeben als Russland, bezahlen wir mit unseren Gebieten - und, was am wichtigsten ist, mit unserem Leben", sagte Schmyhal.

Die Kosten des Krieges würden stetig steigen, sagte auch die Vorsitzende des parlamentarischen Haushaltsausschusses, Roksolana Pidlassa. In diesem Jahr koste ein Kriegstag im Schnitt 172 Millionen Dollar, verglichen mit etwa 140 Millionen Dollar im vergangenen Jahr. Darin seien Soldatengehälter, Waffen und Zahlungen an auf dem Schlachtfeld Verletzte oder Getötete enthalten. "Wir müssen alle notwendigen Quellen und das gesamte benötigte Geld auftreiben", sagte Pidlassa.

Die Verteidigungsausgaben der Ukraine machen bereits mehr als 31 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts aus. Für das laufende Jahr sind mindestens 63 Milliarden Dollar im Staatshaushalt vorgesehen, hinzu kommen Waffenlieferungen der westlichen Verbündeten. Ukrainische Regierungsvertreter haben an die Verbündeten appelliert, Wege zu finden, eingefrorene russische Vermögenswerte zur Finanzierung zu nutzen.

Der Krieg mit Russland hat sich in den vergangenen Monaten verschärft. Entlang der mehr als 1000 Kilometer langen Frontlinie toben erbitterte Kämpfe. Russische Truppen verstärken ihre Luftangriffe auf ukrainische Städte und Dörfer weit dahinter. Diplomatische Bemühungen zur Beendigung des Krieges haben bisher keine greifbaren Ergebnisse gebracht. Diese Woche erreichten die Spannungen ein neues Niveau, als Nato-Kampfjets versuchten, mehrere russische Drohnen abzuschießen, die am Mittwoch den polnischen Luftraum verletzt hatten.

Quelle: ntv.de, lme/rts

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