Politik

Kein Wallfahrtsort für Dschihadisten Pariser Attentäter anonym beigesetzt

Hier hatte Coulibaly vier Menschen ermordet.

Hier hatte Coulibaly vier Menschen ermordet.

(Foto: AP)

Auch der dritte islamistische Attentäter von Paris wird anonym beigesetzt. Amedy Coulibaly wird für die vier jüdischen Opfer im Supermarkt sowie für einen Anschlag in Montrouge verantwortlich gemacht. Sein Heimatland Mali verweigerte ihm eine Bestattung.

Zwei Wochen nach der islamistischen Anschlagsserie in Frankreich ist auch der dritte Attentäter in einem anonymen Grab beigesetzt worden. Amédy Coulibaly wurde im muslimischen Abschnitt des Friedhofs von Thiais nahe Paris bestattet, wie ein Polizeivertreter sagte. An der Beerdigung, die unter strengen Sicherheitsvorkehrungen stattfand, nahmen einige Angehörige des Attentäters teil.

Über Coulibalys Beisetzung hatte es ebenso erregte Diskussionen gegeben wie über die der Angreifer auf das Satiremagazin "Charlie Hebdo", Chérif und Said Kouachi. So verweigerte Mali, woher Coulibalys Familie stammt, dass der Leichnam in das Land überführt und dort beigesetzt wird.

Coulibaly hatte einen Tag nach dem "Charlie Hebdo"-Angriff vom 7. Januar mit zwölf Toten in Montrouge südlich von Paris eine Polizistin erschossen. Am folgenden Tag ermordete er bei einer Geiselnahme in einem jüdischen Supermarkt im Osten der französischen Hauptstadt vier Menschen. Die drei Islamisten, die ihre Taten vermutlich abgesprochen hatten, wurden schließlich bei Polizeieinsätzen getötet.

Said Kouachi wurde vor einer Woche im nordostfranzösischen Reims in einem anonymen Grab beigesetzt. Sein jüngerer Brüder Chérif wurde in Gennenvilliers nahe Paris bestattet, wo er zuletzt gelebt hatte. Auch er liegt in einem anonymen Grab. Die Behörden wollen damit verhindern, dass die Gräber zu Pilgerorten für Islamisten werden.

Quelle: ntv.de, ppo/AFP/dpa

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