Politik

"Auf dem Weg in eine Diktatur" Pence droht Venezuela

Zum Auftakt seiner Lateinamerikareise besuchte Pence Kolumbien.

Zum Auftakt seiner Lateinamerikareise besuchte Pence Kolumbien.

(Foto: AP)

Nach Drohungen gegen Venezuela muss US-Präsident Trump viel Kritik aus Lateinamerika einstecken. Dabei legt sein Vize Pence noch nach: Die USA würden eine Diktatur nicht akzeptieren, sagt er auf einer Reise in der Region.

Venezuela befindet sich nach den Worten von US-Vizepräsident Mike Pence auf dem Weg in eine Diktatur. Die Vereinigten Staaten würden das Aufkommen eines Diktators nicht akzeptieren, sagte Pence zu Beginn einer Lateinamerikareise in Kolumbien.

Es könnten schon bald neue Sanktionen gegen Venezuela verhängt werden, sagte der Vizepräsident weiter. Eine friedliche Lösung der Unruhen und politischen Wirren in dem Land sei jedoch weiterhin möglich. Pence reist von Kolumbien weiter nach Argentinien, Chile und Panama.

US-Präsident Donald Trump hatte Venezuela mit einer Militärintervention gedroht. Bei lateinamerikanischen Ländern stieß dies allerdings auf scharfe Kritik, selbst bei Gegnern des venezolanischen Präsidenten Nicolas Maduro. Trump verstoße damit gegen die Prinzipien der UN-Charta, sagte der peruanische Außenminister Ricardo Luna. Auch Mexiko und Kolumbien verurteilten Trumps Äußerungen.

Trumps "verrückte" Drohungen

Venezuelas Verteidigungsminister Vladimir Padrino bezeichnete die Drohung Trumps als "verrückt". Experten befürchteten, dass das verbale Säbelrasseln Maduro in die Hände spielen könnte. Die Regierung in Caracas hat den USA wiederholt vorgeworfen, eine Invasion zu planen, um an Venezuelas Ölreserven zu kommen.

In dem unter einer schweren Wirtschaftskrise leidenden Venezuela ist ein Machtkampf zwischen dem sozialistischen Präsidenten und der Opposition entbrannt. Bei Massenprotesten wurden seit Anfang April mehr als 120 Menschen getötet, mehrere Tausend verhaftet.

Nach der umstrittenen Wahl einer verfassungsgebenden Nationalversammlung drohen weitere Unruhen. Die Opposition hatte die Abstimmung boykottiert. Mit der Wahl versucht Maduro, das regulär gewählte Parlament auszuhebeln, in dem die Opposition über die Mehrheit verfügt. Maduro erklärte, die neue Versammlung sei die einzige Chance für die Sicherung des Friedens.

Quelle: ntv.de, mli/rts

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