Politik

"Will kein Hindernis sein" Perus Präsident kündigt Rücktritt an

Angesichts der "schwierigen Lage", die ihn "auf unfaire Weise schuldig erscheinen lässt", wolle Pedro Pablo Kuczynski zurücktreten.

Angesichts der "schwierigen Lage", die ihn "auf unfaire Weise schuldig erscheinen lässt", wolle Pedro Pablo Kuczynski zurücktreten.

(Foto: picture alliance / Presidencia/A)

Wegen der Korruptionsaffäre um den brasilianischen Baukonzern Odebrecht steht Perus umstrittener Präsident seit Monaten in der Kritik. Um einer möglichen Entmachtung zuvorzukommen, kündigt Kuczynski nun seinen Rücktritt an. Schuldig fühlt er sich aber nicht.

Perus umstrittener Präsident Pedro Pablo Kuczynski ist seiner drohenden Entmachtung mit einem Rücktritt zuvor gekommen. Angesichts der "schwierigen Situation", die "mich auf unfaire Weise schuldig erscheinen lässt", sei es "das Beste für unser Land", das Amt niederzulegen, sagte der 79-jährige Staatschef in einer nationalen Fernsehansprache. "Ich will kein Hindernis sein" und dem Land eine längere Ungewissheit ersparen.

An Kuczynskis Stelle übernimmt aller Voraussicht nach Vizepräsident Martin Vizcarra, derzeit Botschafter seines Landes in Kanada, die Amtsgeschäfte. Der Kongress hätte noch in dieser Woche erneut über eine mögliche Entmachtung Kuczynskis abgestimmt. Bei einer Abstimmung in der vergangenen Woche hatten sich 87 Abgeordnete dafür ausgesprochen, nur 15 dagegen. Damit wurde die erforderliche Zahl von 51 Ja-Stimmen deutlich übertroffen. Bei der Abstimmung am Donnerstag wären erneut 87 Stimmen nötig, um Kuczynski abzusetzen.

Der Präsident steht wegen der Korruptionsaffäre um den brasilianischen Baukonzern Odebrecht in der Kritik. Wegen seiner Verbindungen zu dem Unternehmen während seiner Zeit als Minister hatte der Kongress bereits im Dezember über eine Amtsenthebung abgestimmt. Der Antrag der Opposition scheiterte damals aber knapp.

Kuczynski werden Lügen über seine Beziehungen zu Odebrecht sowie "schwerwiegende Interessenkonflikte" vorgeworfen. Der brasilianische Baukonzern hatte im Dezember eingeräumt, dass er in Peru zwischen 2005 und 2014 im Gegenzug für Bauaufträge Schmiergelder in Höhe von 29 Millionen Dollar gezahlt hatte. Fast fünf Millionen Dollar überwies Odebrecht demnach an zwei Beratungsfirmen, die enge Beziehungen zu Kuczynski unterhielten.

Quelle: ntv.de, lri/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen