Politik

Mit Tränengas und Blendgranaten Polizei in Myanmar greift hart durch

Die Polizei geht mit Gewalt gegen die friedlichen Demonstranten vor.

Die Polizei geht mit Gewalt gegen die friedlichen Demonstranten vor.

(Foto: imago images/ZUMA Wire)

Seit das Militär in Myanmar Anfang Februar Regierungschefin Suu Kyi stürzte, gehen die Menschen dort auf die Straße. Immer wieder kommt es zu blutigen Auseinandersetzungen mit der Polizei, die jetzt mit Tränengas und Blendgranaten gegen die Demonstranten vorgeht.

In Myanmar reißen die Proteste gegen die Militärjunta nicht ab. Wieder gingen Sicherheitskräfte in verschiedenen Landesteilen mit Gewalt gegen Demonstranten vor, wie Augenzeugen in sozialen Netzwerken und lokale Medien berichteten.

Unter anderem habe die Polizei Tränengas, Blendgranaten, Wasserwerfer und Gummigeschosse eingesetzt. Und sie hätte auch scharf geschossen, drei Demonstranten in der nördlichen Kleinstadt Kalay wurden dabei lebensgefährlich verletzt, hieß es aus Krankenhauskreisen. "Wir haben nicht genug Ärzte hier", so ein Arzt am Telefon. Kundgebungen gab es zudem erneut in der größten Stadt Rangun und in der nördlichen Stadt Mandalay.

"Egal wie hart sie gegen uns vorgehen, wir werden kämpfen. Wir werden einen Weg finden, wieder auf die Straße zu gehen", sagte ein Teilnehmer dem Portal "Frontier Myanmar." Dies sei der einzige Weg um zu zeigen, dass die Menschen keine Diktatur mehr wollten.

Anfang Februar hatte das Militär im früheren Birma gegen Regierungschefin Aung San Suu Kyi geputscht. Die 75-Jährige hatte die Parlamentswahl im November mit klarem Vorsprung gewonnen. Sie sitzt im Hausarrest und muss sich wegen verschiedener Vorwürfe vor Gericht verantworten. Seit dem Umsturz gibt es immer wieder Massenproteste. Die Demonstranten fordern die Wiedereinsetzung der früheren Freiheitsikone.

Konferenz der Außenminister

In einer Video-Konferenz wollen die Außenminister der Vereinigung Südostasiatischer Staaten (Asean: Singapur, Philippinen, Indonesien, Thailand, Laos, Kambodscha, Malaysia, Brunei, Vietnam und Myanmar) den Generälen jetzt verdeutlichen, dass sie schockiert über die Gewalt sind, erklärte der Außenminister von Singapur, Vivian Balakrishnan. Mit Blick auf die entmachtete De-Fakto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi und die Junta in Myanmar erklärte er: "Sie müssen miteinander reden, und wir müssen helfen, sie zusammenzubringen."

Am Sonntag waren bei landesweiten Protesten mindestens 18 Menschen getötet und mehr als 30 verletzt worden, wie die Vereinten Nationen mitgeteilt hatten. Insgesamt sind bereits mehr als 20 Demonstranten gestorben.

Quelle: ntv.de, nan/dpa/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen