"Überlebt, weil EU zu uns steht" Poroschenko fordert Blauhelme für Ukraine
17.03.2018, 13:28 Uhr
Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko drängt auf die vollständige Umsetzung des Friedensabkommens von Minsk.
(Foto: dpa)
Die Waffenruhe zwischen Russland und der Ukraine wurde nie richtig eingehalten. Der ukrainische Präsident Poroschenko bittet die Bundesregierung deshalb erneut um die Entsendung einer Blauhelmtruppe - und wirksamere Sanktionen gegen Russland.
Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hat im Konflikt mit prorussischen Separatisten erneut die Entsendung einer Blauhelmmission der Vereinten Nationen gefordert. Zugleich sagte der Staatschef den Zeitungen der Funke Mediengruppe, der Westen solle die Sanktionen gegen Moskau verschärfen und die Fußball-Weltmeisterschaft in Russland boykottieren.
Im Osten der Ex-Sowjetrepublik Ukraine kämpfen Regierungstruppen seit 2014 gegen prorussische Kräfte, die mit verdeckter Militärhilfe aus Russland agieren. In dem Krieg sind nach UN-Angaben etwa 10.000 Menschen getötet worden.
An die neue Bundesregierung richtete Poroschenko die Bitte, sich für die Stationierung einer Blauhelmtruppe in der Ostukraine einzusetzen. "Nur so kann das Friedensabkommen von Minsk umgesetzt werden", fügte er hinzu. Moskau versuche, die Ukraine in die Knie zu zwingen. "Wir haben bisher überlebt, weil Europa zu uns steht", sagte er.
Poroschenko rief die internationale Gemeinschaft auch zu "wirksameren Sanktionen" gegen Russland auf. So lange das Friedensabkommen von Minsk nicht vollständig umgesetzt sei, "darf es keine Lockerung der Sanktionen gegen Russland geben", sagte er. Die Friedensvereinbarungen vom Februar 2015 in der weißrussischen Hauptstadt Minsk sehen zwar eine Waffenruhe und eine politische Lösung vor, werden aber von keiner Seite umgesetzt - vereinbarte Waffenruhen sind mehrfach gebrochen worden.
Quelle: ntv.de, ftü/dpa