Reformen in Argentinien Präsident Macri verbietet Vetternwirtschaft
30.01.2018, 10:09 Uhr
Mauricio Macri strebt seine Wiederwahl im kommenden Jahr an.
(Foto: imago/Agencia EFE)
Argentiniens Minister dürfen auf Anordnung von Präsident Macri keine Verwandten mehr in hohen Regierungsämtern und in der Verwaltung beschäftigen. Derzeit angestellte Familienangehörige müssen ihre Jobs aufgeben.
Keine Jobs mehr für Ehefrauen, Brüder oder Neffen: Der argentinische Präsident Mauricio Macri hat ein Verbot von Vetternwirtschaft in hohen Regierungsämtern und Verwaltung angekündigt. Minister dürften in Zukunft keine engen Familienmitglieder mehr beschäftigen, teilte der Staatschef mit.
Derzeit angestellte Verwandte müssen ihre Arbeitsplätze räumen. "Kein Minister kann Verwandte in der Regierung haben", sagte Macri. Mehrere Verwandte von Ministern hätten bereits ihre Rücktritte bekanntgegeben, berichtete die Zeitung "La Nación".
Die Ankündigung war Teil einer Reihe von Kürzungen im öffentlichen Dienst. So will Macri ein Viertel der politischen Posten streichen, für die verbliebenen Amtsinhaber soll es in diesem Jahr keine Gehaltserhöhungen geben. Die Regierung hofft, so jährlich umgerechnet etwa 62 Millionen Euro einzusparen. "Der Sparkurs muss in der Politik beginnen", sagte der Regierungschef.
Präsidentenwahl im kommenden Jahr
Die Opposition kritisierte die Maßnahme als Schummelei. "Sind sie blöd oder glauben Sie, dass wir es sind", twitterte die ehemalige Regierungschefin Cristina Fernández de Kirchner. Macri habe bei seinem Amtsantritt neue Ministerien geschaffen und die Zahl der Posten so um 25 Prozent erhöht, berichtete die Zeitung "Tiempo Argentina".
Macri, der im kommenden Jahr zur Wiederwahl antritt, versucht mit seinen Reformen, die angeschlagene Wirtschaft des südamerikanischen Landes anzukurbeln. Zudem will er das argentinische Haushaltsdefizit verringern.
Quelle: ntv.de, wne/dpa