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Hubschrauber-Absturz in Iran Präsident Raisi offenbar lebensgefährlich verletzt

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Raisi wurde 2021 im zweiten Anlauf zum Präsidenten gewählt. Der 63-Jährige gilt als Hardliner.

Raisi wurde 2021 im zweiten Anlauf zum Präsidenten gewählt. Der 63-Jährige gilt als Hardliner.

(Foto: picture alliance/dpa/Iranian Presidency Office)

Nach Informationen eines Insiders ist der iranische Präsident Raisi bei einem Hubschrauberabsturz lebensgefährlich verletzt worden. Es gebe noch Hoffnung, doch Informationen, die von der Absturzstelle kommen, seien sehr beunruhigend.

Der iranische Präsident Ebrahim Raisi ist einem Insider zufolge nach einem Hubschrauberabsturz in Lebensgefahr. Dies gelte auch für Außenminister Hossein Amirabdollahian, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters von dem Insider, der namentlich nicht genannt werden wollte. "Wir haben noch immer Hoffnung, aber die Informationen, die von der Absturzstelle kommen, sind sehr beunruhigend." Der Hubschrauber sei abgestürzt, als er auf dem Rückweg von einem Besuch an der Grenze zu Aserbaidschan bei dichtem Nebel ein Berggelände überflogen habe.

Fernsehsender unterbrachen ihr reguläres Programm, um landesweit Gebete für Raisi zu übertragen. Der Stabschef der iranischen Streitkräfte, Generalmajor Mohammad Bagheri, ordnete laut staatlichem TV an, alle verfügbaren Kräfte der Armee und der Revolutionsgarden für die Suche nach dem Hubschrauber-Wrack bereitzustellen. Das US-Außenministerium teilte mit, die Berichte würden aufmerksam verfolgt. US-Präsident Joe Biden sei über die Ereignisse informiert worden.

Der iranische Innenminister Ahmed Vahidi hatte einen Vorfall mit einem Hubschrauber aus der Flotte des Präsidenten bestätigt und von einer "harten Landung" gesprochen. Er hatte aber offengelassen, ob Raisi und Amirabdollahian an Bord des betreffenden Hubschraubers waren. Dies wurde aber von der staatlichen Nachrichtenagentur Irna gemeldet.

Raisi war iranischen Agenturberichten zufolge auf dem Rückflug von einem Besuch an der Grenze zu Aserbaidschan. Das schlechte Wetter erschwere die Rettungsbemühungen, meldete Irna. Im Fernsehen waren Live-Aufnahmen zu sehen, die Rettungsmannschaften beim Durchkämmen eines bergigen Geländes bei dichtem Nebel zeigten.

Iranischen Medienberichten zufolge liegt das Suchgebiet nahe der iranisch-aserbaidschanischen Grenze bei Dscholfa. Die Unglücksregion befindet sich demnach etwa 150 Kilometer nordwestlich der Provinzhauptstadt Täbris und mehr als 600 Kilometer von der iranischen Hauptstadt Teheran entfernt.

Raisi wurde 2021 im zweiten Anlauf zum Präsidenten gewählt. Der 63-Jährige gilt als Hardliner. Er hat die blutige Niederschlagung von landesweiten Protesten nach dem Tod der 22-jährigen Mahsa Amini in Polizeigewahrsam vor anderthalb Jahren angeordnet. Die sogenannte Sittenpolizei hatte sie festgenommen, weil sie ihr Kopftuch falsch getragen haben soll. Zudem steht er für eine harte Haltung bei den internationalen Verhandlungen über das umstrittene Atomprogramm der Islamischen Republik.

Viele Beobachter sehen in Raisi einen aussichtsreichen Anwärter auf die Nachfolge des Obersten Führers Ajatollah Ali Chamenei. Das geistliche Oberhaupt Irans hat sich ausdrücklich hinter die Regierungspolitik von Raisi gestellt.

Quelle: ntv.de, jki/rts

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