Nach Attacken auf Belgorod Putin plant Sicherheitszone an der Grenze zur Ukraine
18.03.2024, 15:49 Uhr Artikel anhören
Drachenzähne sollen ein Vorrücken gegnerischer Panzer verhindern.
(Foto: IMAGO/ABACAPRESS)
Es liest sich irritierend: Russland überfällt die Ukraine und will sie vollständig erobern. Nun denkt der Aggressor über eine Puffer- oder Sicherheitszone zum angegriffenen Staat nach. Die Attacken auf russische Grenzregionen der letzten Tage scheinen ihre Spuren hinterlassen zu haben.
Der russische Präsident Wladimir Putin hat als ein Kriegsziel seines Landes in der Ukraine die Errichtung einer Pufferzone entlang der Grenze genannt. Diese solle Russland vor Angriffen und Vorstößen der Ukraine über die Grenze schützen, sagte Putin am Sonntagabend mit Blick auf ukrainische Attacken auf russische Grenzregionen.
"In Anbetracht der gegenwärtigen tragischen Ereignisse werden wir an einem bestimmten Punkt gezwungen sein, wenn wir es für notwendig erachten, eine gewisse "Sicherheitszone" in den (von der ukrainischen Regierung) kontrollierten Gebieten zu schaffen", sagte er. Putin reagierte damit auf die Frage, ob er der Ansicht sei, dass Russland die ostukrainische Region Charkiw einnehmen müsse. Charkiw grenzt an die russische Region Belgorod, die zuletzt verstärkt von der Ukraine aus angegriffen worden ist.
Putin hat sich über seine Kriegsziele nur vage geäußert, nachdem der Großangriff seiner Truppen auf das Nachbarland vor zwei Jahren gescheitert war. Jetzt nannte er als ein Ziel eine Sicherheitszone, "die mit den ausländischen Angriffsmitteln, die dem Feind zur Verfügung stehen, nur sehr schwer zu durchdringen wäre". Zu möglichen Friedensgesprächen mit der Ukraine sagte Putin, Russland sei zu Verhandlungen bereit, werde sich jedoch nicht auf einen Vertrag einlassen, der es der Ukraine erlaube, sich neu zu bewaffnen.
Zugleich warnte Putin den Westen noch einmal davor, Bodentruppen in die Ukraine zu schicken. Bei einem möglichen Konflikt zwischen Russland und der NATO stünde die Welt nur noch einen Schritt von einem Dritten Weltkrieg entfernt, sagte er.
Quelle: ntv.de, als/AP/rts