Politik

Gegen den Hausärztemangel Reform des Medizinstudiums soll mehr Ärzte in Praxen bringen

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Gerade in ländlichen Regionen Deutschlands stehen zahlreiche Arztpraxen leer, weil Nachwuchskräfte lieber in Kliniken arbeiten.

Gerade in ländlichen Regionen Deutschlands stehen zahlreiche Arztpraxen leer, weil Nachwuchskräfte lieber in Kliniken arbeiten.

(Foto: picture alliance/dpa)

Die Versorgung mit Hausärzten ist in Deutschland nicht überall gut. Vor allem viele ländliche Regionen klagen über großen Mangel. Laut einem Medienbericht soll eine Reform des Medizinstudiums das ändern.

Die Bundesregierung will einen neuen Anlauf zur Reform des Medizinstudiums starten. Das Bundesgesundheitsministerium schickte einen entsprechenden Gesetzesentwurf zur Abstimmung an die Bundesländer, wie die "Ärzte Zeitung" berichtete.

Der als Zwischenstand deklarierte Entwurf sieht dem Bericht zufolge einen stärkeren Praxisbezug im Medizinstudium vor. Angehende Ärzte sollen künftig im Praktischen Jahr mindestens ein Quartal lang verpflichtend in einer Praxis tätig sein. Bisher ist das keine Pflicht. Damit will die Regierung auf den drohenden Hausärztemangel reagieren.

Die Reform war in den vergangenen Jahren immer wieder am Streit um die Finanzierung zwischen Bund und Ländern gescheitert. Nach dem neuen Entwurf soll die Reform deutlich weniger kosten, als bisher geplant. Die Bundesregierung erwartet demnach 177 Millionen Euro pro Jahr an Mehrkosten für das Medizinstudium, bisher war sie von rund 300 Millionen Euro jährlich ausgegangen.

Für die Hochschulen tragen die Bundesländer die Kosten. Die Berechnung basiert auf den 11.752 Medizinstudierenden im Jahr 2022. Dem Entwurf zufolge soll die Reform am 1. Oktober 2027 in Kraft treten. Auf die Grundzüge hatten sich Bund und Länder bereits 2017 mit dem "Masterplan Medizinstudium 2020" geeinigt. Dieser sah auch eine stärkere Gewichtung der sozialen und kommunikativen Kompetenzen der Studienplatzbewerber vor.

Ein anderer Weg, die Versorgungssituation zu verbessern, sind Gesundheitskioske. Die geplanten Einrichtungen sollen den Vorstellungen zufolge zum Beispiel helfen, dass die Versicherten an Arzttermine oder eine Physiotherapie kommen. Zudem soll man sich dort Befunde erklären lassen können, wie es hieß. Angebunden an die neuen Gesundheitskioske sollen auch Sozialdienste. Mit den bereits bestehenden Pflegestützpunkten sollen die neu zu schaffenden Einrichtungen zusammenarbeiten.

Quelle: ntv.de, als/AFP

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