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"Trauriger Tag für Amerika" Republikaner erklären Trump zum Opfer

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Kevin McCarthy (l.) kann sich nicht vorstellen, dass an den Vorwürfen gegen Donald Trump etwas dran ist -  offiziell jedenfalls.

Kevin McCarthy (l.) kann sich nicht vorstellen, dass an den Vorwürfen gegen Donald Trump etwas dran ist - offiziell jedenfalls.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Donald Trump muss am Dienstag ein weiteres Mal vor Gericht erscheinen. Die US-Justiz klagt ihn wegen entwendeter Dokumente an. Die Republikaner wittern dagegen ein Komplott: Sie unterstellen Präsident Biden, seine Konkurrenz für die nächste Wahl aus dem Weg räumen zu wollen.

Die US-Republikaner haben die Anklage gegen den früheren Präsidenten Donald Trump in der Geheimdokumentenaffäre scharf kritisiert. "Heute ist in der Tat ein dunkler Tag für die Vereinigten Staaten von Amerika", erklärte der republikanische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, am Donnerstagabend (Ortszeit) auf Twitter. Es sei "unerhört", dass ein Präsident - gemeint ist Joe Biden - den "führenden Kandidaten", der gegen ihn antrete, anklage.

"Ich und jeder Amerikaner, der an die Rechtsstaatlichkeit glaubt, steht an der Seite von Präsident Trump", erklärte McCarthy weiter. Der republikanische Abgeordnete Jim Jordan sprach von einem "traurigen Tag für Amerika". "Gott segne Präsident Trump", fügte der Rechtsaußenpolitiker und langjährige Trump-Vertraute hinzu.

Auch der Anwalt von Trump verurteilte das Vorgehen. "Alles an diesem Fall ist absolut faul", sagte Jim Trusty dem Fernsehsender CNN. Das US-Justizministerium habe sich zur Waffe der demokratischen Partei machen lassen und diene der amtierenden Regierung. Trump sei unschuldig.

"Niemand steht über dem Gesetz"

Politiker der Demokratischen Partei von Präsident Biden begrüßten die Anklage dagegen. Der Abgeordnete Adam Schiff erklärte, die Anklage sei eine "weitere Bestätigung der Rechtsstaatlichkeit."

"Vier Jahre lang hat er gehandelt, als stünde er über dem Gesetz", erklärte Schiff mit Blick auf Trump weiter. "Aber er sollte wie jeder andere Gesetzesbrecher behandelt werden. Heute wurde er das."

Der demokratische Abgeordnete Ted Lieu betonte, die Anklage zeige, "dass niemand über dem Gesetz steht". Für Trump gelte aber wie für alle anderen auch die Unschuldsvermutung

Trump Dienstag vor Gericht

Trump selbst hatte zuvor verkündet, dass er in der Affäre um Geheimdokumente, die er zum Ende seiner Amtszeit aus dem Weißen Haus in sein Privatanwesen Mar-a-Lago im Bundesstaat Florida mitgenommen hatte, angeklagt wurde. Der 76-jährige Rechtspopulist, der bei der Präsidentschaftswahl 2024 erneut antreten will, muss demnach am Dienstag vor einem Bundesgericht in Miami erscheinen.

Geleitet werden die Ermittlungen vom unabhängigen Sonderermittler Jack Smith, der vom Justizministerium eingesetzt worden war. Trump hat die Anklage als politisch motiviert bezeichnet. Er ist klarer Favorit auf die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner für die Wahl vom November 2024.

Quelle: ntv.de, chr/dpa/AFP

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