Politik

Vor Zwischenwahlen in den USA Republikaner löschen Hinweise auf Trump von Websites

Sorgte zuletzt für Negativschlagzeilen: der frühere US-Präsident Donald Trump.

Sorgte zuletzt für Negativschlagzeilen: der frühere US-Präsident Donald Trump.

(Foto: REUTERS)

In den USA wollen die Republikaner bei den Zwischenwahlen im November die Macht im US-Kongress zurückerobern. Einige Kandidaten löschen zuletzt Bezüge zu kontroversen Themen aus ihren Online-Profilen: Trump und Abtreibung. Das könnte gute Gründe haben.

Mindestens neun republikanische Kongresskandidaten haben in den letzten Monaten Verweise auf den ehemaligen Präsidenten Donald Trump oder Abtreibung aus ihren Online-Profilen gestrichen oder geändert. Das berichtet unter anderem die "Washington Post". So erwähne etwa Yesli Vega, eine Republikanerin, die in einem umkämpften Bezirk in Virginia für das US-Repräsentantenhaus kandidiert, ihre Verbindung zu Trump nicht mehr oben auf ihrer Twitter-Seite.

Weitere Beispiele: Barbara Kirkmeyer, derzeit noch Senatorin im Bundesstaat Colorado, strich jede Erwähnung des Begriffs Abtreibung von ihrer Wahlkampf-Website. Die Republikanerin kandidiert ebenfalls für das Repräsentantenhaus. Der republikanische Kandidat für den US-Senat in Arizona, Blake Masters, hat von seiner Website sowohl Verweise auf Anti-Abtreibungs-Positionen entfernt, für die er einst eintrat, sowie Verweise auf falsche Behauptungen von Trump, dass ihm die Wahl 2020 gestohlen wurde.

Bei den im November bevorstehenden Midterm Elections wollen die Republikaner die Mehrheiten in den beiden Kammern des US-Kongresses, Repräsentantenhaus und Senat, von den Demokraten zurückerobern. Der republikanische Meinungsforscher Whit Ayres sagte der "Washington Post", die beste Strategie dafür sei, die Zwischenwahlen zum Referendum über die Biden-Regierung zu machen. "Alles, was von diesem Fokus ablenkt, schwächt die Position der Republikaner."

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Aber sowohl das Thema Abtreibung als auch Trump drohen derzeit zu einem Problem für die Republikaner zu werden. Ende Juni hat der Oberste Gerichtshof der USA ein Grundsatzurteil gekippt, welches bis dahin fast 50 Jahre lang das Recht auf Abtreibung in der US-Verfassung sicherte. Umfragen zufolge lehnt eine Mehrheit der US-Bürger die Entscheidung des Gerichts ab. Und auch Trump sorgt derzeit für Negativschlagzeilen: Anfang August hatte die Bundespolizei FBI Trumps Villa Mar-a-Lago in Palm Beach im Bundesstaat Florida durchsucht. Das FBI beschlagnahmte dort mehrere als streng geheim eingestufte Dokumenten-Sätze.

Zuletzt war bekannt geworden, dass Ermittler nach der Trump-Razzia sogar Hinweise auf eine mögliche Behinderung der Justiz sehen. Man habe "Beweise dafür gefunden, dass Regierungsunterlagen wahrscheinlich versteckt und aus dem Lagerraum (in Trumps Villa) entfernt wurden und dass wahrscheinlich Anstrengungen unternommen wurden, die Ermittlungen (...) zu behindern", schrieb das Justizministerium in einem veröffentlichten Gerichtsdokument.

(Dieser Artikel wurde am Mittwoch, 31. August 2022 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, kst

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