Serie von Heizungsausfällen Riesige Dampfwolke in Nowosibirsk nach Rohrbruch
17.01.2024, 19:22 Uhr Artikel anhören
Es ist eine von vielen Pannen derzeit in Russland: Bei arktischen Temperaturen bricht ein Heizungsrohr in Nowosibirsk, heißes Wasser wird freigesetzt. Mehrere Menschen werden verbrüht.
Bei einem Heizungsrohrbruch in der russischen Stadt Nowosibirsk sind fünf Menschen verletzt worden. Bei dem Vorfall wurden heißes Wasser und eine Dutzende Meter hohe Dampfwolke freigesetzt, wie Medien unter Verweis auf die örtliche Gesundheitsbehörde berichteten. Fünf Menschen erlitten demnach Verbrühungen, einer von ihnen wurde ins Krankenhaus eingeliefert. In Onlinediensten veröffentlichte Videos zeigen eine riesige weiße Dampfwolke über der sibirischen Stadt, in der die Temperaturen minus 25 Grad Celsius betrugen.
Es handelte sich um den jüngsten einer Reihe von Versorgungsausfällen in Russland, die dazu geführt haben, dass tausende Einwohner bei zweistelligen Minusgraden ohne Heizung und ohne warmes Wasser ausharren mussten. In Nowosibirsk war es der zweite große Heizungsausfall innerhalb weniger Tage. Erst vergangene Woche waren in mehr als hundert Wohnhäusern, Schulen und Krankenhäusern der Stadt die Zentralheizung und Warmwasserversorgung ausgefallen.
Der gravierendste Fall ereignete sich in Podolsk, einer Stadt mit 350.000 Einwohnern nahe Moskau, wo etwa die Hälfte der Einwohner Anfang des Monats keine funktionierende Heizung hatten. Angesichts einer Flut von Beschwerden leiteten die örtlichen Behörden Strafverfahren gegen die Versorgungsunternehmen ein. Der Bürgermeister von Podolsk, Grigorij Artamonow, sagte, er habe "Verständnis für die (...) Empörung der Einwohner".
In einem Land, in dem in einigen Regionen neun Monate im Jahr Winter herrscht, sind Heizungsausfälle besonders gravierend. Experten in Moskau kritisieren, dass außerhalb der großen Städte jahrelang zu wenig in die Infrastruktur investiert wurde. Dies habe ein Netz veralteter baufälliger Leitungen zur Folge. Nach Einschätzung des russischen Ministers für Stadtentwicklung, Marat Chusnullin, würde eine Modernisierung des Netzes "rund 4,5 Billionen Rubel" (etwa 46 Milliarden Euro) kosten.
Quelle: ntv.de, ghö/AFP