Schweden beendet Fahndung Russe spottet über U-Boot-Suche
24.10.2014, 11:21 Uhr
Die Schweden finden kein U-Boot in den Schären und brechen die Suche nun ab.
(Foto: dpa)
Wenn es tatsächlich ein U-Boot vor der schwedischen Küste gab, ist es mittlerweile entkommen. Daher geben die Schweden nun ihrer Suche auf - dafür kommt Spott aus Russland.
Schweden hat nach einer Woche die Suche nach einem russischen U-Boot abgebrochen, das in dem Inselgebiet vor Stockholm vermutet worden war. Der Hauptteil der Aufklärungsmission in den Schären sei am Morgen um 8 Uhr beendet worden, teilten die schwedischen Streitkräfte mit. Es würden allerdings an Land einige Einheiten verbleiben. Der stellvertretende Kommandant der Suchaktion Anders Grenstad drehte die vergebliche Suche ins Positive. Er sei stolz darauf, dass die Suche so schnell gestartet werden konnte und man gezeigt habe, dass Schweden mit potenziellen Bedrohungen in befriedigender Weise umgehen könne.
Ein Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums reagierte laut "Svenska Dagbladet" mit Spott auf das Ende der Suche. Die Chancen, Spuren eines russischen U-Bootes zu finden, seien in etwa so groß wie die für Fille und Rulle Karlsson vom Dach zu fangen, sagte Igor Konasjenkow und bezog sich dabei auf zwei Kinderbücher von Astrid Lindgren. Außerdem nannte er die Operation eine "tragische Komödie" und warf Schweden vor, völlig unbegründet eine Kampagne im Geist des Kalten Krieges gefahren zu haben. Das werde zu erhöhten Spannungen in der Region führen, sagte er.
Der Sucheinsatz war eine Woche zuvor begonnen worden, nachdem ein Augenzeuge ein verdächtiges Objekt im Wasser gemeldet hatte. Später gab es weitere, als glaubwürdig eingeschätzte Beobachtungen von Augenzeugen. Die Armee vermutete eine "ausländische Unterwasseraktivität". In den schwedischen Medien wurde über ein russisches U-Boot in dem Inselgebiet vor Stockholm spekuliert. Moskau wies dies zurück und verwies auf die Niederlande, deren U-Boote in der Gegend an einer Übung beteiligt waren. Den Haag dementierte aber ebenfalls.
In der Vergangenheit waren immer wieder sowjetische und russische U-Boote vor der schwedischen Küste vermutet worden. Im Oktober 1981 sank ein sowjetisches U-Boot in einem militärischen Sperrgebiet vor der Küste von Karlskrona im Süden des Landes.
Quelle: ntv.de, vpe/AFP