Kreml-Soldaten hissen Fahne Russen erobern wichtige Bunkerfestung bei Awdijiwka
15.02.2024, 22:11 Uhr Artikel anhören
Blick auf Awdijiwka: Die Stadt ist aufgrund der russischen Angriffe mittlerweile stark zerstört.
(Foto: IMAGO/ITAR-TASS)
Putins Truppen stoßen rund um Awdijiwka weiter vor. Ein Drohnenvideo zeigt Moskaus Soldaten nun in der ukrainischen Verteidigungsstellung "Zenit". Einem Experten zufolge ist die Stadt ohne diese Festung unhaltbar.
Russische Truppen haben offenbar eine strategisch wichtige Stellung der Ukraine nahe der umkämpften Stadt Awdijiwka erobert. Ein von russischen Militärbloggern veröffentlichtes Drohnenvideo zeigt, wie Soldaten des Kreml inmitten der Festungsanlage "Zenit" die russische Flagge hissen. Pro-ukrainische Blogger berichteten von einem geordneten Rückzug der Verteidiger. Das ukrainische Militär hat sich bisher nicht offiziell geäußert.
Der Deckname "Zenit" steht für ein massiv ausgebautes Bunkersystem, das bislang den Süden von Awdijiwka deckte. Das sowjetische Militär errichtete den atombombensicheren Komplex damals zur Unterbringung von Luftabwehreinheiten, die eine nahegelegene, aber heute nicht mehr existente, Luftwaffenbasis beschützen sollten. Ukrainische Truppen zogen 2014, kurz nach der russischen Invasion im Donbass, in die Bunkerstellung ein. Die alte Kontaktlinie der Minsker Abkommen verläuft nur wenige Hundert Meter entfernt.
Von "Zenit" sind es bis nach Awdijiwka etwa fünf Kilometer über die Landstraße T-05-05. Die auf einem Hügel gelegene Stellung sei "von entscheidender Bedeutung für die Verteidigung der Stadt und dafür, dass die Straßen zur Stadt offen bleiben", sagte der Kartenexperte Andrew Perpetua vergangenen Monat dem US-Magazin "Forbes". "Ich kann mir nicht vorstellen, wie man sich ohne sie verteidigen kann." In den vergangenen Tagen waren die Truppen des Kreml östlich und westlich von "Zenit" vorgestoßen. Der Garnison drohte dadurch die Einkesselung.
Der neue ukrainische Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj sprach zuletzt von einer äußerst schwierigen Lage rund um Awdijiwka, denn auch von Norden stoßen die russischen Truppen vor und bedrohen die Versorgungsrouten. Zur Verstärkung hat Kiew die 3. separate Sturmbrigade, eine der schlagkräftigsten Einheiten der Armee, nach Adwijiwka entsandt. Nach Angaben ihres Kommandanten Denis Kapustin hilft seit heute Morgen auch das Russische Freiwilligenkorps bei der Verteidigung der Stadt.
Quelle: ntv.de, jpe