Ermittlungen wegen Sabotage Russischer Geheimdienst nimmt Deutschen fest
10.12.2024, 09:48 Uhr Artikel anhören
Bei dem Festgenommenen soll es sich um einen 20-Jährigen aus Nischni Nowgorod handeln.
(Foto: picture alliance/dpa/FSB)
Seit Beginn des Angriffskrieges gegen die Ukraine steigt in Russland die Zahl der Festnahmen wegen mutmaßlicher Sabotage. Der russische Geheimdienst nimmt jetzt einen Deutsch-Russen fest, der angeblich einen Anschlag auf eine Bahnstrecke geplant haben soll.
Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat nach eigenen Angaben einen Mann, der auch einen deutschen Pass besitzt, vor einem geplanten Sabotageakt festgenommen. "Dem Geständnis des Festgenommenen nach hat er im November 2024 für eine von seinem Kurator versprochene finanzielle Belohnung einen Anschlag auf ein Gleisbett der Eisenbahn in Nischni Nowgorod mithilfe eines selbstgebauten Sprengsatzes vorbereitet", heißt es in einer Mitteilung der Behörde.
Die deutsche Botschaft erklärte, sich um Kontakt zu dem Festgenommenen zu bemühen. Die Botschaft habe am Morgen von der Verhaftung eines mutmaßlich deutschen Staatsangehörigen erfahren, hieß es aus dem Auswärtigen Amt in Berlin. Sie setze sich nun für konsularischen Zugang zu dem Betroffenen ein.
In jüngerer Zeit haben russische Geheimdienste vermehrt Ausländer unter dem Vorwurf angeblich geplanter Anschläge in Russland festgenommen. Im vorliegenden Fall soll es sich um einen 20-Jährigen mit doppelter Staatsbürgerschaft aus Nischni Nowogorod handeln. Die Millionenstadt liegt an der Wolga etwa 400 Kilometer östlich von Moskau. Die deutsche Botschaft erklärte, sich um Kontakt zu dem Festgenommenen zu bemühen.
Der Mann sei Mitglied einer neonazistischen Gruppierung und habe im Auftrag ukrainischer Geheimdienste gehandelt, so der Vorwurf. Russlands Präsident Wladimir Putin hat den Angriffskrieg gegen die Ukraine auch mit den dort angeblich herrschenden Nazis gerechtfertigt. Kriegsgegner in Russland - zumal wenn sie die Ukraine unterstützen - werden damit auch oft als Nazis diskreditiert.
Quelle: ntv.de, lar/dpa/AFP