Zweiter Vorfall in einer Woche Russischer Kampfjet stürzt bei Testflug in Wohnhaus
23.10.2022, 15:35 Uhr
Der Mehrzweckkampfflieger Su-30SM ist eine modernisierte Variante der Su-30.
(Foto: picture alliance/dpa/Russian Defence Ministry)
Am vergangenen Montag stürzt eine Militärmaschine im Süden Russlands in ein Wohnhaus. Dabei kommen mehrere Menschen ums Leben. Nun ereignet sich ein ähnlicher Zwischenfall in Sibirien.
Zwei Piloten sind beim Absturz eines russischen Kampfflugzeugs in einem Wohngebiet der sibirischen Großstadt Irkutsk gestorben. "Das Flugzeug vom Typ Su-30 ist während eines Testflugs abgestürzt", teilte der Zivilschutz der Nachrichtenagentur Interfax zufolge mit. Die Maschine ist zwar in einem Wohngebiet zerschellt, nach ersten Behördenangaben gibt es aber keine weiteren Opfer am Boden.
Das Feuer konnte demnach inzwischen gelöscht werden, die Aufräumarbeiten halten an. Die Höhe des Sachschadens wird noch ermittelt. In dem betroffenen Wohngebiet stehen vor allem kleingeschossige Privathäuser. Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen wegen Verstoßes gegen die Sicherheitsvorschriften eingeleitet. Bei dem Flugzeug handelt es sich um eine modernisierte Variante der Su-30, den Mehrzweckkampfflieger Su-30SM, der erst 2012 seinen Jungfernflug hatte.
Es ist bereits der zweite derartige Vorfall innerhalb einer Woche. Am Montag war ein Kampfflugzeug vom Typ Suchoi-Su-34 in einen Wohnblock in der südrussischen Stadt Jejsk in der Nähe der Ukraine gestürzt. Mindestens 15 Menschen wurden getötet. Einige Bewohner des in Brand geratenen Hauses starben, als sie aus den oberen Etagen sprangen, um sich vor den Flammen zu retten.
Nach Angaben des Verteidigungsministeriums stürzte die Maschine wegen eines technischen Defekts ab, ein Triebwerk soll in Brand geraten sein. Die Piloten konnten sich retten. Die Maschine war den Angaben nach auf einem Übungsflug gewesen und hatte keine Munition an Bord.
Die Sprecherin des inhaftierten Kremlgegners Alexej Nawalny, Kira Jarmysch, sagte, nach dem Unglück in Jejsk, dass russische Kampfjets jetzt nicht nur in der Ukraine Wohnhäuser zerstörten, sondern auch in der Heimat. "Nichts davon gäbe es, wenn Putin nicht diesen Krieg begonnen hätte."
Quelle: ntv.de, jpe/dpa/rts