Dafür "Übungen in der Ukraine" Russland sagt Großmanöver "Sapad 23" ab
04.09.2023, 19:07 Uhr Artikel anhören
Russische und belarussische Militärhubschrauber während "Sapad 21".
(Foto: imago images/Cover-Images)
Wenige Monate vor der großangelegten Invasion in die Ukraine üben die Streitkräfte von Russland und Belarus noch unter Gefechtsbedingungen. In diesem Jahr fällt das geplante "Sapad"-Manöver aus. Russlands Verteidigungsminister verkündet stattdessen "Übungen in der Ukraine".
Russland hat seine geplante große Militärübung "Sapad" (Westen) in diesem Jahr wegen des Krieges in der Ukraine abgesagt. "Nein, dieses Jahr finden die Übungen in der Ukraine statt", zitierte die staatliche Nachrichtenagentur RIA Verteidigungsminister Sergej Schoigu auf eine entsprechende Frage. Russland hielt zuletzt im September 2021, fünf Monate vor seinem Einmarsch in die Ukraine, gemeinsam mit seinem Verbündeten Belarus die "Sapad"-Übung ab. Nach russischen Angaben nahmen damals 200.000 Soldaten, fast 300 Panzer, 80 Flugzeuge und Hubschrauber sowie 15 Schiffe teil.
Das britische Verteidigungsministerium erklärte bereits vor einer Woche, es gehe davon aus, dass Russland das Militärmanöver wegen Truppenmangels streichen werde. "Sapad 23" hätte eigentlich der Höhepunkt des militärischen Ausbildungsjahres sein sollen, schrieben die Briten in ihrem täglichen Ukraine-Dossier am vergangenen Montag. "Sapad 21" sei die größte russische Übung seit sowjetischen Zeiten gewesen.
"Die unzureichende Leistung des russischen Militärs in der Ukraine hat gezeigt, dass gemeinsame strategische Übungen nur begrenzten Wert hatten und hauptsächlich der Show gedient haben", schrieb das Ministerium in London weiter. Womöglich befürchte die Führung in Moskau auch Kritik im Land, wenn sie eine weitere glanzvoll präsentierte Militärübung in Kriegszeiten abhalte. Ursprünglich war "Sapad 23" für September angesetzt.
Das erste Manöver unter dem Namen "Sapad" fand noch zu Sowjetzeiten im September 1981 statt. Die Übung diente auch als Test neuer Waffensysteme wie der Mittelstreckenrakete RSD-10 und dem Kreuzer "Kiew". Experten zufolge sollte "Sapad 81" eine mögliche Kriegsführung auf westlichem Territorium simulieren.
Quelle: ntv.de, jpe/rts/dpa