Neun Diplomaten ausgewiesen Russland schließt finnisches Konsulat in St. Petersburg
06.07.2023, 19:40 Uhr Artikel anhören
Zwischen Russland und Finnland brodelt es.
(Foto: picture alliance/dpa/TASS)
Im Juni weist die finnische Regierung neun russische Botschafter aus. Russland zieht nun nach. Neun finnische Diplomaten müssen das Land verlassen. Auch Finnlands Generalkonsulat soll geschlossen werden. Die angespannte Situation spitzt sich dadurch weiter zu.
Als Reaktion auf die Ausweisung russischer Botschaftsmitarbeiter aus Finnland verweist Moskau nun seinerseits neun finnische Diplomaten des Landes. Außerdem werde das finnische Generalkonsulat in St. Petersburg ab dem 1. Oktober geschlossen, teilte das russische Außenministerium mit. Das Moskauer Außenamt bestellte laut einer Mitteilung den finnischen Botschafter Antti Helanterä ein und warf Finnland eine "konfrontative antirussische Politik" in vielen Bereichen vor. Unter anderem würden Russen bei der Erteilung von Einreisevisa nach Finnland diskriminiert. Obendrein stelle der Beitritt Finnlands zur Nato eine Bedrohung für die Sicherheit Russlands dar. Finnland ist seit Anfang April Mitglied der Verteidigungsallianz.
Finnland könnte im Gegenzug das russische Generalkonsulat in Turku schließen, wie der finnische Präsident Sauli Niinistö auf Twitter andeutete. Russlands Vorgehen bezeichnete er als eine harte russische Reaktion auf die von Finnland beschlossenen Ausweisungen. Das nördlichste Land der EU, das auf 1340 Kilometern Länge an Russland grenzt, hatte seine Grenze im September 2022 für russische Touristen geschlossen.
Finnland wies zuvor russische Botschafter aus
Auch wenn es Ausnahmeregelungen gibt, ist die Zahl der Grenzübertritte in beide Richtungen seitdem immens gesunken. Das finnische Außenministerium kündigte zudem an, dass nicht notwendige Reisen russischer Staatsbürger nach Finnland sowie via Finnland in den weiteren Schengenraum bis auf Weiteres weiterhin beschränkt bleiben werden. Zudem würden ab Montag die Beschränkungen für Geschäftsreisende, Immobilienbesitzer und Studierende verschärft.
Finnland hatte bereits im Juni neun Mitarbeiter der russischen Botschaft in Helsinki unter dem Vorwurf der Spionage ausgewiesen. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine vor mehr als 16 Monaten gab es eine ganze Flut von gegenseitigen Diplomatenausweisungen westlicher Staaten und Russlands.
Quelle: ntv.de, tkr/dpa