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Militärmanöver begonnen Russland übt das Gefecht in der Arktis

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Nicht nur mit Schiffen probt Russland den Ernstfall in der Arktis. Die Aufnahme stammt aus dem Jahr 2022.

Nicht nur mit Schiffen probt Russland den Ernstfall in der Arktis. Die Aufnahme stammt aus dem Jahr 2022.

(Foto: imago images/SNA)

Die russische Armee erprobt ihre Gefechtstauglichkeit selbst in widrigen bis menschenfeindlichen Region. Dabei gibt es für die Militärübungen in der Arktis sowohl wirtschaftliche als auch geopolitische Hintergründe.

Russlands Nordmeerflotte hat nach eigenen Angaben ein Großmanöver in den Gewässern der Arktis begonnen. An der Übung sollen 1800 Soldaten und mehr als ein Dutzend Schiffe teilnehmen, teilte der Pressedienst der Flotte der Nachrichtenagentur Interfax zufolge mit. "Besondere Aufmerksamkeit wird im Zuge des Manövers der Sicherheit der Handelsmarine Russlands und der Seewege wie etwa der Nordostpassage gewidmet", heißt es in der Mitteilung.

Das Manöver soll mehrere Tage andauern. Geprüft werde das Zusammenwirken zwischen den Schiffen und der russischen Luftwaffe unter Leitung der entsprechenden Kommandostäbe. Immerhin sind auch 40 Flugzeuge und Hubschrauber im Einsatz, daneben Fahrzeuge für Landoperationen.

Die Nordostpassage führt an der Nordküste Russlands entlang. Wegen der zunehmenden Klimaerwärmung wird die Route für den Schiffsverkehr immer wichtiger, denn inzwischen ist sie im Sommer teilweise sogar ohne Eisbrecher passierbar. Für Russland ist die Nordostpassage wichtig, um Rohstoffe exportieren zu können, die das Land im Hohen Norden fördert, beispielsweise Erdgas, das von der arktisch kalten Halbinsel Jamal in verflüssigter Form weitertransportiert wird. Moskau hat, um seinen Anspruch auf die Polarregion geltend zu machen, bereits vor mehr als zehn Jahren Einheiten gegründet, die auf den Kampf in der Arktis spezialisiert sind.

Ein weiterer Grund in dieser Region die Muskeln spielen zu lassen, dürfte der Beitritt Finnlands zur NATO gewesen sein. Die NATO-Grenze zu Russland wurde in ihrer Länge dadurch fast verdoppelt und die militärische Lage vom Baltikum bis in die Arktis verändert sich. Schon im Dezember argumentierte NATO-Chef Jens Stoltenberg: "Der kürzeste Weg von Russland nach Nordamerika führt über den arktischen Nordpol. Die strategische Bedeutung dieser Gebiete hat sich durch den Krieg in der Ukraine nicht verändert."

Quelle: ntv.de, mba/dpa

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