Enteignung auf der Krim Russland versteigert Selenskyjs Apartment in Jalta
31.10.2023, 03:04 Uhr Artikel anhören
Die Dreizimmerwohnung verfügt auch über einen Balkon mit Meerblick.
(Foto: IMAGO/ITAR-TASS)
Vor zehn Jahren kauft die Familie von Wolodymyr Selenskyj eine Dreizimmerwohnung im Urlaubsort Jalta auf der Krim. Nun bringen die russischen Besatzungsbehörden das Apartment unter den Hammer. Am Ende nehmen aber nur zwei Bieter an der Auktion teil.
Russlands Behörden haben einem Medienbericht zufolge die Wohnung der Familie des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auf der von Moskau völkerrechtswidrig annektierten Halbinsel Krim versteigert. Bei einer Auktion sei die Immobilie für 44,3 Millionen Rubel, umgerechnet etwa 440.000 Euro, versteigert worden, berichtete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass. Das Gebot liegt rund 200.000 Euro über dem Startpreis. Insgesamt habe es nur zwei Bieter gegeben.
Die etwa 120 Quadratmeter große Wohnung im Luxus-Kurort Jalta war 2023 von den russischen Behörden verstaatlicht worden. Offiziell gehörte die Wohnung Olena Selenska, der Ehefrau Selenskyjs. Es handelt sich laut Tass um ein Drei-Zimmer-Apartment mit Blick auf das Schwarze Meer und den Liwadija-Palast, die Sommerresidenz des letzten russischen Zaren Nikolai II.
Selenska hatte die Immobilie auf der Krim 2013 gekauft - rund ein Jahr bevor Russland die Schwarzmeer-Halbinsel militärisch besetzte. Damals verdiente Selenskyj noch als Schauspieler und Kabarettist sein Geld. Die Enteignung in diesem Jahr war durch eine Gesetzänderung und einen einstimmigen Beschluss des von Russland installierten Krim-Parlaments ermöglicht worden. Ein Teil der Einnahmen könnte nach Medienberichten in den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine fließen.
Die Käuferin, die Moskauerin Olga Lipowezkaja, zeigte sich unbeeindruckt von der Vorgeschichte der Wohnung und ihrem Vorbesitzer. Sie habe die Wohnung lediglich wegen der guten Lage und des Klimas gekauft, sagte sie dem Nachrichtenportal Mash. Der ukrainische Präsident Selenskyj hat in der Vergangenheit mehrfach angekündigt, im Zuge einer Gegenoffensive auch die Krim von den russischen Besatzern befreien zu wollen.
Quelle: ntv.de, jpe/dpa