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Nach Angriffen der Ukraine Russland will minderwertiges Benzin erlauben

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Die Ukraine hat mehrere Raffinerien und Depots erfolgreich angegriffen.

Die Ukraine hat mehrere Raffinerien und Depots erfolgreich angegriffen.

(Foto: IMAGO/ITAR-TASS)

Die Ukraine hat mit ihren Attacken zwar nur einen relativ geringen Teil der russischen Öl-Infrastruktur außer Betrieb gesetzt, die Auswirkungen sollen dennoch beachtlich sein. Russland importiert den Rohstoff wohl mittlerweile nicht nur, sondern denkt auch darüber nach, minderwertiges Benzin zu erlauben.

Die russische Regierung erwägt Insidern zufolge angesichts drohender Kraftstoffengpässe die Lockerung von Umweltnormen. Konkret solle die Verwendung von minderwertigem Benzin ermöglicht werden, sagten drei mit den Plänen vertraute Industrievertreter. Dadurch könnten zusätzliche zehn Prozent oder bis zu 350.000 Tonnen Benzin pro Monat auf den Inlandsmarkt gelangen. Das könne reichen, um die steigende saisonale Nachfrage zu decken.

Nach Berechnungen der Nachrichtenagentur Reuters haben die ukrainischen Drohnenangriffe die russische Ölraffineriekapazität bis Ende März um etwa 14 Prozent verringert. Die Ukraine will damit die Infrastruktur für die russischen Luftangriffe beschädigen. Kürzlich musste zudem die Ölraffinerie Orsk im Ural ihre Produktion aufgrund schwerer Überschwemmungen einstellen.

Um einer möglichen Benzinknappheit vorzubeugen, hat Russland ein Exportverbot für diverse Kraftstoffe verhängt. Dieses Verbot gilt jedoch nicht für die von Russland geführte Eurasische Wirtschaftsunion, zu der etwa Kasachstan gehört.

Insidern zufolge erwägt die Regierung eine Senkung der Grenzwerte für den Gehalt an einigen Zusatzstoffen und Ethanol. Es wird erwartet, dass der Schwefelgehalt unverändert bleibt. Seit 2016 ist in Russland eigentlich nur noch die Verwendung von hochwertigem Benzin mit mindestens Euro-5-Norm erlaubt. "Das Energieministerium erwägt als Ersatzmaßnahme, die Messlatte zu senken, um die Grundlage für eine zusätzliche Benzinproduktion zu schaffen", sagte einer der Insider. Das Energieministerium antwortete nicht auf eine Anfrage um Stellungnahme.

Quelle: ntv.de, rog/rts

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