"Unsere Grenzen selbst schützen" Schengen-Rauswurf: Herrmann droht Athen
11.09.2017, 02:03 Uhr
Bayerns Innenminister und CSU-Spitzenkandidat für die Bundestagswahl, Herrmann, macht gegen Griechenland Front.
(Foto: picture alliance / Alexander Hei)
Die CSU befeuert das Flüchtlingsthema im Wahlkampf. Der Spitzenkandidat der CDU-Schwesterpartei, Herrmann, knöpft sich dabei Griechenland vor und stellt dessen Zugehörigkeit zum Schengen-Raum in Frage. Widerspruch kommt aus der SPD.
Joachim Herrmann droht Griechenland mit dem Ausschluss aus dem Schengen-Raum. "Die Griechen sagen es ganz offen: 'Wir können unsere Seegrenzen nicht kontrollieren', sagte der CSU-Spitzenkandidat für die Bundestageswahl und bayerische Innenminister der "Bild". "Dann sage ich: 'Griechenland kann und darf nicht mehr Teil des Schengen-Raums sein, wenn das nicht funktioniert!' Solange müssen wir unsere Grenzen selbst schützen."
Die Tatsache, dass in zweieinhalb Jahren rund 1,5 Millionen Flüchtlinge nach Deutschland gekommen seien, von denen 70 Prozent keinerlei Papiere gehabt hätten, bedeute ganz klar "einen Kontrollverlust", sagte der für den Fall eines Union-Wahlsieges als Ministerkandidat gehandelte Herrmann. "Wir müssen wissen, wer zu uns kommt. Das war nicht der Fall."
Pistorius fordert mehr deutsches Engagement
Widerspruch ernette Herrmann dafür vom niedersächsischen Innenminister Boris Pistorius. "Der Kontrollverlust war selbst verschuldet!", sagte der SPD-Politiker dem Blatt.
Italien und Griechenland hätten schon lange vor der Migrationswelle 2015 um Hilfe gerufen: "Wir haben sie aber ignoriert und nur gesagt: 'Die Flüchtlinge kommen bei euch an, denen müsst ihr Asyl geben, so sehen es die Dublin-Regeln nun mal vor.'" Pistorius fordert mehr deutsches Engagement bei der Sicherung der EU-Außengrenzen.
Quelle: ntv.de, bad/rts