Politik

Angebliche Pläne Kiews Russland bringt Vorwurf "schmutziger Bombe" vor Sicherheitsrat

Auf Antrag Russlands soll sich der UN-Sicherheitsrat mit der Frage befassen, ob die Ukraine einen Nuklearangriff auf ihr eigenes Staatsgebiet plant.

Auf Antrag Russlands soll sich der UN-Sicherheitsrat mit der Frage befassen, ob die Ukraine einen Nuklearangriff auf ihr eigenes Staatsgebiet plant.

(Foto: IMAGO/Pacific Press Agency)

Die Vorwürfe klingen absurd: Die Ukraine plane, mit einer "schmutzigen Bombe" ihr eigenes Staatsgebiet zu verseuchen, um den Angriff dann Russland in die Schuhe zu schieben, behauptet der Kreml. Jetzt soll sich der UN-Sicherheitsrat mit den Behauptungen auseinandersetzen.

Russland will das Thema einer "schmutzigen Bombe" nach Angaben von Diplomaten am Dienstag vor den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (UN) bringen. Russland werde dabei den Vorwurf erheben, die Ukraine plane einen Anschlag mit einem mit radioaktivem Material versetzen Sprengsatz. "Wir werden den Einsatz einer "schmutzigen Bombe" durch das Kiewer Regime als einen Akt des Nuklearterrorismus betrachten", schrieb Russlands UN-Botschafter Vassily Nebenzia in einem Brief an UN-Generalsekretär Antonio Guterres und den Sicherheitsrat. Er forderte Guterres auf, alles in seiner Macht Stehende zu tun, um "dieses abscheuliche Verbrechen zu verhindern".

Das Thema werde am Dienstag bei einer Sitzung hinter verschlossenen Türen zur Sprache gebracht, erklärten die Diplomaten. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj beschuldigt Russland, selbst einen solchen Angriff zu planen und die Ukraine dafür verantwortlich zu machen. Auch westliche Länder wiesen die Anschuldigung Russlands vehement zurück und vermuten einen Vorwand für eine Verschärfung des seit acht Monaten andauernden Krieges. Die britische Vertretung bei den Vereinten Nationen schreib am späten Montag auf Twitter: "Zur Erinnerung: Die Ukraine hat keine Atomwaffen".

Kiew bittet IAEA um Überprüfung

Frühere russische Behauptungen, die Ukraine könnte etwa auf biologische Waffen zurückgreifen, hatten im Westen die Sorge geweckt, dass Moskau unter falscher Flagge Taten begehen und dann Kiew dafür verantwortlich machen könnte. Russland hat erklärt, seine Streitkräfte auf den Einsatz unter Bedingungen radioaktiver Strahlung vorzubereiten.

Die IAEA will auf Bitte der Regierung in Kiew den russischen Vorwurf zum geplanten Bau einer "schmutzigen Bombe" durch die Ukraine prüfen. Die UN-Atomenergiebehörde wird hierzu laut eigenen Angaben in den kommenden Tagen Inspektoren in zwei ukrainische Nuklearanlagen schicken, in denen Russland zufolge an Sprengsätzen, die mit radioaktivem Material versetzt sind, gearbeitet wird. Beide Objekte seien bereits vor einem Monat überprüft worden.

(Dieser Artikel wurde am Dienstag, 25. Oktober 2022 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, ino/rts

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