Überraschende Personalie in MV Schwesig ernennt parteilosen Blank zum Wirtschaftsminister
11.12.2024, 14:04 Uhr Artikel anhören
Mit Wolfgang Blank sollen Arbeitsplätze gesichert und geschaffen werden.
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In Mecklenburg-Vorpommern holt Ministerpräsidentin Manuela Schwesig keinen SPD-Kollegen in ihr Kabinett, sondern den parteilosen Wolfgang Blank. Ein Experte bezeichnet den Schritt als Überraschung. Vorgänger Reinhard Meyer zieht eine positive Bilanz seiner Amtszeit.
Mecklenburg-Vorpommern hat einen neuen Wirtschaftsminister. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig ernannte den langjährigen Präsidenten der Industrie- und Handelskammer Neubrandenburg, Wolfgang Blank. Der 65-jährige Parteilose folgt auf Reinhardt Meyer, der das Amt aus gesundheitlichen Gründen aufgegeben hatte.
"Es bleibt unsere wichtigste Aufgabe, die Wirtschaft zu stärken und Arbeitsplätze zu sichern und zu schaffen", erklärte Schwesig. Die Ernennung Blanks zum Minister sei "auch von mir ein Zeichen an die Wirtschaft, dass in unserer Landesregierung Kompetenz und Sachverstand gefragt sind und dass wir aus der Mitte der Gesellschaft die Zusammenarbeit suchen".
Dass ein Parteiloser Wirtschaftsminister wird, bezeichnete der Rostocker Politikwissenschaftler Jan Müller aus Rostock beim NDR als "Überraschung". Die SPD habe zwar keine 3.000 Mitglieder, aber es hätte sicher auch die Möglichkeit gegeben, einen "nachwachsenden" jüngeren SPD-Genossen auf den wichtigen Posten zu setzen.
Meyer zieht Bilanz
Ex-Wirtschaftsminister Reinhard Meyer zählte den Erhalt der maritimen Wirtschaft im Land und den Start einer Mobilitätsoffensive im öffentlichen Nahverkehr zu den wichtigsten Ergebnissen seiner nun vorzeitig zu Ende gehenden Amtszeit. Zudem habe die Wirtschaft im Nordosten in den zurückliegenden beiden Jahren im Ländervergleich überdurchschnittlich zugelegt.

Reinhard Meyer (l.) bekommt bei seiner Verabschiedung von Marcel Falk aus der SPD-Fraktion eine Flasche Eierlikör geschenkt.
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"Die Mega-Investitionen konnten wir nicht ins Land holen. Aber wie sich jetzt zeigt, werden nicht alle Träume wahr und auch ein beständig wachsender Mittelstand bietet eine solide Basis für Wachstum. Drei Prozent geben angesichts der schwierigen Gesamtlage ein gutes Gefühl", sagte der 65-jährige SPD-Politiker. Aber nur, wenn dieses Tempo verstetigt werde, könne die nach wie vor bestehende Ost-West-Differenz bei der Wirtschaftskraft abgebaut werden.
Nicht zufrieden zeigte er sich mit dem Tempo der Energiewende im Nordosten. "Wir haben beste Voraussetzungen im Land für die Gewinnung und Nutzung von Ökostrom, machen aber einfach zu wenig daraus. Auch, weil wir uns manchmal selbst im Weg stehen", sagte Meyer.
Quelle: ntv.de, rog/dpa