Politik

Viele Tote in Moschee befürchtet Selbstmordanschlag erschüttert Kabul

Sicherheitskräfte sperrten die Moschee nach dem Anschlag weiträumig ab.

Sicherheitskräfte sperrten die Moschee nach dem Anschlag weiträumig ab.

(Foto: dpa)

In Kabul sitzende Mitglieder der schiitischen Minderheit beim Gebet zusammen, als in ihrer Moschee ein Sprengsatz explodiert. Die Behörden vermelden Dutzende Tote. Wer für den Anschlag verantwortlich ist, bleibt zunächst unklar.

Dutzende Menschen sind bei einem Anschlag auf eine Moschee in der afghanischen Hauptstadt getötet oder verletzt worden. Die Polizei in Kabul sprach von 27 Toten, ein Sprecher des Gesundheitsministeriums bestätigte mehr als 30 Tote und 85 Verletzte. "Es ist wahrscheinlich, dass die Opferzahl noch steigt."

Ein Selbstmordattentäter hatte sich in der Bakir al-Olum Moschee, einem Gebetshaus und schiitischen Kulturzentrum im Westen der Stadt, in die Luft gesprengt. Wie das Innenministerium mitteilte, hatten sich Angehörige der schiitischen Minderheit in der Moschee zum Gebet versammelt.

Unter den Opfern sollten nach Informationen der Behörden auch Kinder sein. Die Nachrichtenagentur ToloNews meldete auf Twitter, es seien mindestens 39 Verletzte in Krankenhäuser gebracht worden. Der afghanische Präsident Aschraf Ghani verurteilte den Anschlag als "unverzeihliche Tat". Regierungsgeschäftsführer Abdullah Abdullah bezeichnete die Tat als Kriegsverbrechen.

Ein Augenzeuge sagte, er habe überlebt, weil er zum Zeitpunkt der Explosion hinter einer Säule gesessen habe. Sein Bruder jedoch sei verletzt worden. "Die Moschee war voll. Ich habe geholfen, mindestens 30 Tote und Verletzte hinauszutragen."

Die radikal-islamischen Taliban wiesen Verbindungen zu dem Anschlag zurück. Bisher gab es in Afghanistan nur wenige Auseinandersetzungen zwischen den Sunniten und der schiitischen Minderheit. Der Islamische Staat versucht jedoch zunehmend, Spannungen zwischen den Religionsgruppen zu schüren.

Quelle: ntv.de, chr/dpa/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen