Politik

Russische Angriffe in der NachtSelenskyj: Hunderttausende Familien ohne Strom

14.12.2025, 11:59 Uhr
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Die Feuerwehr von Odessa verbreitete Bilder von Löscharbeiten. (Foto: REUTERS)

Vor seiner Reise zu Friedensverhandlungen nach Berlin beklagt der ukrainische Präsident Selenskyj neue verheerende Folgen des russischen Angriffskriegs. Er appelliert an die westlichen Verbündeten.

In der Ukraine sind infolge russischer Drohnen- und Raketenangriffe nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj noch immer Hunderttausende Familien ohne Strom. "Die Lage ist nach wie vor schwierig", teilte Selenskyj bei Telegram mit. Betroffen von den Stromausfällen seien die Regionen Mykolajiw, Odessa, Cherson, Tschernihiw, Donezk, Sumy und Dnipropetrowsk. In der Nacht habe es erneut russische Angriffe gegeben. "Es gibt Verletzte", sagte Selenskyj. Die Arbeiten auch an der Wiederherstellung der Wärme- und Wasserversorgungen liefen.

Vor den in Berlin für heute geplanten Verhandlungen mit US-Vertretern und Europäern über eine Beendigung des Krieges warf Selenskyj Moskau vor, den Ukrainern, "so viel Schaden wie möglich zufügen" zu wollen. "Insgesamt haben die Russen in dieser Woche mehr als 1500 Angriffsdrohnen, fast 900 gelenkte Flugbomben und 46 Raketen verschiedener Typen auf die Ukraine abgefeuert. In nur einer Woche", sagte er. Dazu veröffentlichte er erneut ein Video von den Bränden und schweren Schäden dieser Angriffe.

Selenskyj will an diesem Montag auch Kanzler Friedrich Merz in Berlin zu Gesprächen über den Krieg treffen. "Die Ukraine braucht Frieden zu angemessenen Bedingungen, und wir sind bereit, so konstruktiv wie möglich zu arbeiten", sagte Selenskyj vor seinem Treffen mit dem CDU-Politiker. In den nächsten Tagen erwarte er intensive diplomatische Bemühungen. "Es ist sehr wichtig, dass sie zu Ergebnissen führen. Ich zähle auf die Unterstützung unserer Partner", sagte er. Das Land brauche auch weiterhin mehr Flugabwehrsysteme, die von den Verbündeten bereits versprochen worden seien.

Brennende Drohnentrümmer

Die Ukraine wehrt sich seit fast vier Jahren gegen den russischen Angriffskrieg. Mit einem Drohnenangriff im russischen Gebiet Wolgograd lösten ukrainische Truppen in der Nacht einen Großbrand in dem Öldepot der Stadt Urjupinsk aus. Gouverneur Andrej Botscharow teilte am Morgen mit, dass benachbarte Häuser evakuiert worden seien. "Nach vorläufigen Angaben wurde niemand verletzt."

Nach Botscharows Darstellung lösten Trümmer abgeschossener Drohnen den Brand aus. Die Ukraine nimmt immer wieder Anlagen der russischen Ölindustrie unter Drohnenbeschuss, weil Moskau mit den Einnahmen aus dem Energieverkauf auch seine Kriegsmaschinerie finanziert.

In der Stadt Jaroslawl wurde laut Berichten in sozialen Netzwerken eine Ölraffinerie angegriffen. Eine offizielle Stellungnahme von den Behörden gab es zunächst nicht. Im Gebiet Krasnodar bestätigten die Behörden einen Drohnenangriff auf das Dorf Afipski. Bewohner meldeten Explosionen an einer Ölraffinerie.

Quelle: ntv.de, sba/dpa

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