G7 beruft Sondersitzung ein Selenskyj: Russland will uns von der Erde tilgen
10.10.2022, 13:06 Uhr
Wandte sich nach den Angriffen auf Kiew an die G7: Wolodymyr Selenskyj.
(Foto: dpa)
Zahlreiche Städte in der Ukraine werden zum Ziel russischer Raketenangriffe. Für Präsident Selenskyj ist klar: Die Attacken richten sich vor allem gegen die Bevölkerung. Nun wollen die G7-Staaten zu Sonderberatungen mit dem ukrainischen Staatschef zusammenkommen.
Nach der Explosionsserie in der ukrainischen Hauptstadt Kiew und anderen Städten hat Präsident Wolodymyr Selenskyj Russland vorgeworfen, sein Land auslöschen zu wollen. "Sie versuchen, uns zu zerstören und uns vom Angesicht der Erde zu tilgen", erklärt Selenskyj über Telegram. Russland töte "unsere Leute, die zu Hause in Saporischschja schlafen. Sie töten Menschen, die in Dnipro und Kiew zur Arbeit gehen."
Russland wolle bewusst den größtmöglichen Schaden unter den Menschen anrichten. Die Energieinfrastruktur der Ukraine sei ins Visier genommen worden, sagte Selenskyj. "Das zweite Ziel sind die Menschen. Dieser Zeitpunkt und diese Ziele wurden speziell ausgewählt, um so viel Schaden wie möglich anzurichten", wirft er der russischen Führung vor. "Sie wollen Panik und Chaos, sie wollen unser Energiesystem zerstören."
Deutschland und Frankreich habe Selenskyj aufgefordert, "hart" auf die jüngsten Angriffe Russlands auf die Ukraine zu reagieren. Er habe mit Bundeskanzler Olaf Scholz und dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron gesprochen. Er forderte zudem ein Dringlichkeitstreffen der G7-Staaten.
Wenig später wurde ein entsprechendes Treffen der Staats- und Regierungschefs der Gruppe der sieben großen Industriestaaten (G7) bestätigt. Dabei werden Sonderberatungen mit Selenskyj abgehalten. Es werde per Videoschalte am morgigen Nachmittag (14.00 Uhr) stattfinden, teilte der Sprecher von Bundeskanzler Olaf Scholz, Steffen Hebestreit, für die aktuelle deutsche G7-Präsidentschaft mit. Die Bundesregierung verurteile die schweren russischen Raketenangriffe "aufs Schärfste".
Am Montagmorgen waren Kiew, die westukrainische Stadt Lwiw und zahlreiche weitere Städte in der Ukraine von Raketenangriffen erschüttert worden. Nach Angaben der ukrainischen Armee feuerte Russland insgesamt 83 Raketen auf die Ukraine ab. Es gab mehrere Tote.
Quelle: ntv.de, mba/dpa