Politik

Verminung verlangsame Offensive Selenskyj: Vormarsch im Süden, im Osten in der Defensive

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Der ukrainische Präsident Selenskyj freut sich über Erfolge an der Front, wenngleich es nicht so vorangeht, wie gewünscht. Ein schnelles Zurückdrängen russischer Truppen werde es nicht geben.

Präsident Wolodymyr Selenskyj hat zwei Wochen nach Beginn der ukrainischen Offensive Fortschritte an der Front gelobt. "Im Süden sind wir in der Vorwärtsbewegung", sagte er in seiner täglichen Videoansprache. Er räumte zwar schwere Kämpfe ein, doch überall - auch im Osten, wo die ukrainischen Truppen in der Defensive seien - werde der Feind vernichtet, meinte er.

Russische Truppen griffen im Osten die Stadt Pokrowsk im Gebiet Donezk an. Dabei wurden vier Menschen verletzt, darunter ein Kind, wie der Leiter der Militärverwaltung der Stadt erklärte. Vize-Verteidigungsministerin Maljar erklärte, dass die ukrainischen Streitkräfte im Süden in Richtung der Stadt Melitopol und in Richtung Berdjansk am Asowschen Meer vorrücken.

Karte: Die Gegenoffensive der Ukraine stößt auf großen Widerstand.

Karte: Die Gegenoffensive der Ukraine stößt auf großen Widerstand.

Erst kurz zuvor hatte der ukrainische Staatschef die Erwartungen der Öffentlichkeit an die ukrainische Offensive noch gedämpft. So räumte er in einem am Mittwoch ausgestrahlten Interview der BBC ein, dass die Offensive "langsamer als gewünscht" vorankomme. "Manche Menschen glauben, das ist ein Hollywood-Film, und erwarten jetzt Ergebnisse. Aber so ist es nicht", sagte er dem britischen Sender. "Was auf dem Spiel steht, sind Menschenleben."

Die geringen Geländegewinne führte Selenskyj auch auf die weiträumige Verminung des Geländes durch russische Truppen zurück. Daher sei ein vorsichtiges Vorgehen notwendig, um das Leben der Soldaten nicht unnötig zu gefährden.

In seiner jüngsten Videobotschaft verkündete Selenskyj hingegen vor allem positive Nachrichten. Neben den nicht näher benannten Fortschritten an der Front ging der Präsident auch auf die Wiederaufbaukonferenz für die Ukraine in London und das neue Sanktionspaket der EU gegen Russland ein. Bei der Konferenz habe die Ukraine nicht nur staatliche Hilfe bekommen, sondern zugleich auch Zusagen der Privatwirtschaft, sich an einem nachhaltigen Aufbau des Landes zu beteiligen.

Das Sanktionspaket der EU lobte Selenskyj als wichtig, um Russland weiter zu isolieren, "so lange das Hauptexportgut Russlands Bosheit und Tod sind". Es gehe nun vor allem darum, Wege zur Umgehung der bisherigen Sanktionen abzuschneiden, so der ukrainische Staatschef.

Quelle: ntv.de, mba/dpa

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