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"Westwagen ist Westwagen" Selenskyj begutachtet Leopard 2 an der Front

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Westliche Kampfpanzer wie der Leopard 2 sollten der Ukraine bei der Rückeroberung besetzter Gebiete helfen. Bei Kupjansk sind die Ukrainer allerdings seit Wochen in der Defensive.

Westliche Kampfpanzer wie der Leopard 2 sollten der Ukraine bei der Rückeroberung besetzter Gebiete helfen. Bei Kupjansk sind die Ukrainer allerdings seit Wochen in der Defensive.

(Foto: via REUTERS)

Der Frontabschnitt zwischen Kupjansk und Lyman gehört zu den derzeit am heftigsten umkämpften Gebieten in der Ukraine. Hier ist das russische Militär in der Offensive. Bei einem Besuch ukrainischer Einheiten begutachtet Präsident Selenskyj auch westliche Waffensysteme, die hier eingesetzt werden.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Truppen in der besonders hart umkämpften Region zwischen Kupjansk und Lyman im Osten des Landes einen Besuch abgestattet. Der Besuch gelte den "Brigaden im Kampfeinsatz in einem der gefährlichsten Gebiete", schrieb Selenskyj bei Telegram. Er veröffentlichte ein Video, auf dem er mit Soldaten offenbar in einem befestigten Unterstand zu sehen ist.

Er habe auch von den westlichen Verbündeten der Ukraine gelieferte Waffensysteme besichtigt, erklärte Selenskyj weiter - darunter Leopard-2-Kampfpanzer aus deutscher Fertigung. Zudem war der Präsident im Video im Gespräch mit Soldaten und beim Unterschreiben der Flagge einer Brigade zu sehen.

"Ein Westwagen ist ein Westwagen", lobte einer der Soldaten im Gespräch mit Selenskyj den aus deutscher Produktion stammenden Panzer. Neben den Leopard-Panzern habe Selenskyj sich auch Schützenpanzer des Typs CV-90 angesehen, hieß es in der Beschriftung des Videos. Beide seien in den Kämpfen im Nordosten der Ukraine am Frontabschnitt Kupjansk im Einsatz. Die vom Westen seit diesem Frühjahr gelieferten Panzer sollten der Ukraine helfen, besetzte Gebiete zurückzuerobern.

Die ukrainische Armee hatte die Stadt Kupjansk und Teile der Umgebung in der nordostukrainischen Region Charkiw im September 2022 von den russischen Besatzern zurückerobert. Während die ukrainische Armee im Süden und anderen Gebieten im Osten des Landes eine langsam verlaufende Gegenoffensive ausführt, ist die Gegend zwischen Kupjansk und Lyman seit Wochen Ziel russischer Angriffe. Im August hatten die ukrainischen Behörden zur Evakuierung der Gegend nahe Kupjansk aufgerufen.

Russland erklärt ukrainische Durchbruchsversuche für gescheitert

Im Osten der Ukraine vermeldete der Oberbefehlshaber des Heeres, Oleksandr Syrskyj, unterdessen "Fortschritte" der Armee und die Gefangennahme russischer Soldaten. In der südlichen Region Cherson wurden Staatsanwalt Oleksandr Prokudin zufolge ein Mensch getötet und vier weitere verletzt.

Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu erklärte seinerseits, seit Beginn der ukrainischen Gegenoffensive seien sämtliche ukrainischen Versuche, die russischen Linien im Osten und Süden der Ukraine zu durchbrechen, "gescheitert". Ausdrücklich nannte Schoigu die Umgebung der südukrainischen Ortschaften Werbowe und Robotyne, wo es dem "Feind" nicht gelungen sei, in Richtung Saporischschja vorzudringen. Die ukrainische Armee hatte in den vergangenen Wochen die Rückeroberung von Werbowe und Robotyne vermeldet.

Auch "in Richtung Soledar-Bachmut" im Osten der Ukraine seien sämtliche ukrainischen Angriffe zurückgeschlagen worden. In dieser Gegend hatte Kiew ebenfalls die Rückeroberung zweier Ortschaften vermeldet. Der russischen Armee sei es gelungen, das ukrainische "Gefechtspotenzial" erheblich zu schwächen und der Armee "schwere Schäden" zuzufügen, erklärte Schoigu.

Quelle: ntv.de, mbo/dpa

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