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Appell an Geberkonferenz Selenskyj fordert "modernen Marshall-Plan"

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Bei der Geberkonferenz soll Geld für humanitäre Hilfe für die von Russland angegriffene Ukraine gesammelt werden.

Bei der Geberkonferenz soll Geld für humanitäre Hilfe für die von Russland angegriffene Ukraine gesammelt werden.

(Foto: dpa)

Russische Truppen haben seit Kriegsbeginn in der Ukraine ganze Städte verwüstet. Auf der Geberkonferenz erbittet Selenskyj deshalb für den Wiederaufbau des Landes einen "modernen Marshall-Plan". Zu diesem Zweck startet der ukrainische Präsident auch eine weltweite Crowdfunding-Kampagne.

Die Ukraine braucht für ihren Wiederaufbau nach Ansicht von Präsident Wolodymyr Selenskyj eine "moderne Version des Marshallplans". Für die Rückkehr zu einem sicheren Leben werde sein Land Geld, Technologie, Fachleute und Wachstumsperspektiven benötigen, sagte Selenskyj per Videoschalte vor den Teilnehmern der internationalen Geberkonferenz in Warschau. "Das wird eine Investition in die Stabilität von ganz Mittel- und Osteuropa sein."

Die von Polen und Schweden gemeinsam organisierte Geberkonferenz soll Geld für humanitäre Hilfe für die von Russland angegriffene Ukraine sammeln. Partner der Konferenz sind die Präsidenten der Europäischen Kommission und des Europäischen Rates. Auch die Vereinten Nationen beteiligen sich.

Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki sagte, die Ukraine benötige 12.000 Tonnen humanitäre Hilfe jeden Tag. Momentan erhalte sie aber nur etwa ein Viertel davon. "Wir werden gemeinsam demonstrieren, dass europäische Werte keine leeren Worte sind." Nach Schätzungen der Vereinten Nationen benötigen in der Ukraine mehr als 12 Millionen Menschen dringend humanitäre Hilfe, darunter Nahrung, medizinische Versorgung und Unterkünfte. Vor Beginn des russischen Angriffskrieges am 24. Februar lebten in dem Land 44 Millionen Menschen.

Selenskyj startet weltweite Crowdfunding-Kampagne

Selenskyj hat zudem eine Crowdfunding-Kampagne gestartet, über die weltweit Spenden für den Kampf der Ukraine gegen die russischen Truppen sowie den Wiederaufbau des Landes gesammelt werden sollen. "Mit einem Klick können Sie spenden, um unsere Verteidiger zu schützen, unsere Zivilisten zu retten und die Ukraine wiederaufzubauen", sagte Selenskyj zum Start der Kampagne United24 in einem auf seinem Twitter-Kanal veröffentlichten Video.

Für den "Sieg" der Ukraine sei jede Spende wichtig, sagte Selenskyj. Dem Präsidenten zufolge werden die über die Website u24.gov.ua generierten Spenden zunächst an die ukrainische Nationalbank überwiesen, anschließend sollen sie an die "relevanten Ministerien" verteilt werden. Die ukrainische Regierung werde "alle 24 Stunden" darüber informieren, wie das Geld eingesetzt werde, sagte Selenskyj weiter. "Nur gemeinsam haben wir die Möglichkeit, den Krieg zu stoppen und wiederaufzubauen, was Russland zerstört hat", appellierte Selenskyj an potenzielle Spender. Die Ukraine werde die Hilfe der Menschen nie vergessen.

Westliche Staaten unterstützen die Ukraine sowohl militärisch als auch humanitär, in ihrer Größe bleibt die ukrainische Armee der russischen jedoch weit unterlegen. Selenskyj tritt regelmäßig per Videoschalte vor westlichen Parlamenten weltweit auf, um für mehr Unterstützung für sein Land zu werben.

Quelle: ntv.de, mbu/dpa/AFP

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