Luhansk fast komplett "befreit" Separatisten melden Gebietsgewinne im Donbass
31.03.2022, 19:50 Uhr
Ein Kämpfer der selbsternannten Volksrepublik Luhansk hält Wache.
(Foto: picture alliance/dpa/TASS)
Vor Beginn der russischen Offensive sind rund ein Drittel der ostukrainischen Regionen Luhansk und Donezk im Besitz kremltreuer Separatisten. Nun melden Moskaus Verbündete bedeutende Eroberungen. Der Bezirk Luhansk sei zu mehr als 90 Prozent unter Kontrolle, heißt es.
Die prorussischen Separatisten haben wichtige Gebietsgewinne in der ukrainischen Donbass-Region gemeldet. Mehr als 90 Prozent des Bezirks Luhansk seien "befreit" worden, teilten die Separatisten auf Telegram mit. Der Bezirk Donezk werde zu mehr als der Hälfte von den prorussischen Kräften kontrolliert. Die Angaben konnten von unabhängiger Seite nicht überprüft werden.
In der ostukrainischen Region Donbass hatten prorussische Separatisten im Jahr 2014 die "Volksrepubliken" Donezk und Luhansk ausgerufen. Vor dem Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine am 24. Februar kontrollierten die Separatisten jeweils rund ein Drittel der beiden Regionen. Moskau hatte kürzlich die Eroberung der ostukrainischen Gebiete zur Priorität erklärt.
Die wichtigste Stadt in der Region Donezk, Mariupol, wird seit Wochen von russischen und prorussischen Streitkräften belagert. Tschetscheniens Machthaber Ramsan Kadyrow erklärte, 90 bis 95 Prozent der strategisch wichtigen Hafenstadt befänden sich nun unter russischer Kontrolle. In Mariupol sind auch tschetschenische Kämpfer im Einsatz. Einer ihrer Kommandeure, Ruslan Geremeyev, wurde kürzlich bei Straßenkämpfen in der Stadt verwundet.
Das russische Verteidigungsministerium hatte für heute eine Feuerpause für Mariupol angekündigt, um Zivilisten über einen humanitären Korridor die Flucht aus der Stadt zu ermöglichen. Die Metropole ist seit Wochen von jeglicher Versorgung abgeschnitten und wird von den russischen Streitkräften heftig beschossen. Nach ukrainischen Angaben wurden in der Stadt mindestens 5000 Menschen seit Beginn der russischen Angriffe vor mehr als einem Monat getötet.
Quelle: ntv.de, jpe/AFP