Politik

Neuer Sicherheitsalarm in Dallas Serie von Angriffen auf Polizei reißt nicht ab

In St. Paul setzt die Polizei nach Steinwürfen Rauchbomben gegen Demonstranten ein.

In St. Paul setzt die Polizei nach Steinwürfen Rauchbomben gegen Demonstranten ein.

(Foto: REUTERS)

In den USA wächst die Sorge vor weiterer Gewalt. Dallas löst nach einer Drohung gegen die Polizei erneut Alarm aus. In anderen Städten kommt es während Demonstrationen gegen Übergriffe der Polizei zu Zusammenstößen.

Zwei Tage nach den Polizistenmorden in Dallas hat ein neuer Sicherheitsalarm die Polizei und Bewohner der texanischen Großstadt aufgeschreckt. Ein Teil des örtlichen Polizeihauptquartiers wurde nach einer anonymen Drohung abgesperrt.

Nach der Drohung sperrte die Polizei ihr Hauptquartier ab.

Nach der Drohung sperrte die Polizei ihr Hauptquartier ab.

(Foto: dpa)

Eliteeinheiten der Polizei positionierten sich rund um das Gebäude, nachdem es geheißen hatte, in der Parkgarage hinter dem Hauptquartier sei ein maskierter Mann gesehen worden. Nach intensiver Suche gaben die Behörden aber zwei Stunden später Entwarnung. Laut Medienberichten stammte die anonyme Drohung gegen die Polizei möglicherweise von einer bewaffneten Gruppe im texanischen Houston.

In mehreren weiteren US-Städten wurden derweil erneut Polizeibeamte angegriffen. In der Metropole San Antonio, ebenfalls im Bundesstaat Texas, wurden anscheinend mehrere Schüsse auf das Polizeihauptquartier im Stadtzentrum abgefeuert. Polizisten zufolge wurde das Gebäude getroffen und mindestens eine Patronenhülse gefunden, wie der örtliche Sender KSAT berichtete. Ein Verdächtiger sei festgenommen worden.

Rauchbomben gegen Demonstranten

In New York nimmt die Polizei Demonstranten fest.

In New York nimmt die Polizei Demonstranten fest.

(Foto: imago/UPI Photo)

In der Stadt Saint Paul im Bundesstaat Minnesota kam es derweil in der Nacht zu Krawallen am Rande einer Bürgerrechts-Demonstration. Wie die Polizei bei Twitter mitteilte, wurden mindestens fünf Beamte verletzt. Die Polizisten seien mit Steinen, Flaschen, Böllern und Molotowcocktails beworfen worden. Die Sicherheitskräfte nahmen zahlreiche Personen fest.

Die Zeitung "Star Tribune" veröffentlichte Fotos, die zeigen, wie ein Pulk aus Demonstranten auf einer abgesperrten Schnellstraße einer Polizeikette gegenübersteht. Über der Straße steigt eine dichte Rauchwolke auf. Nach Informationen der Zeitung hatten die Sicherheitskräfte Rauchbomben eingesetzt, um die gegen Polizeigewalt demonstrierenden Anhänger der Bewegung "Black Lives Matter" auseinanderzutreiben.

Auch in anderen Städten, darunter in New York, gingen erneut Menschen in Erinnerung an die beiden Polizeiopfer Alton Sterling und Philando Castile auf die Straße. Die landesweiten Proteste waren durch den Tod der beiden Afroamerikaner ausgelöst worden, die in den US-Staaten Minnesota und Louisiana durch Polizeischüsse ums Leben gekommen waren. Die auf Amateurvideos festgehaltenen Tötungen haben das Land schockiert.

Obama appelliert an Zusammenhalt

Wohl aus Wut über die Tötung der beiden Schwarzen eröffnete der 25-jährige Micah Johnson in der Nacht zum Freitag während einer Demonstration gegen Polizeigewalt in Dallas aus dem Hinterhalt das Feuer. Er tötete dabei fünf Polizisten, fünf weitere Beamte und zwei Zivilisten wurden verletzt. Vor dem Polizeipräsidium in Dallas legten zahlreiche Einwohner Blumen zum Gedenken an die getöteten Polizisten nieder.

Im ganzen Land wächst die Sorge vor weiterer Gewalt. Vertreter aller Parteien, allen voran US-Präsident Barack Obama, appellierten an die Einheit der Bürger. "Amerika ist nicht so gespalten, wie manche es dargestellt haben", sagte Obama am Rande des Nato-Gipfeltreffens in Warschau. Den Heckenschützen von Dallas nannte Obama einen "verrückten" Einzeltäter. Der US-Präsident kündigte an, seine Europareise um einen Tag zu verkürzen, um am Montag auf Einladung von Bürgermeister Mike Rawlings Dallas zu besuchen.

Quelle: ntv.de, mli/dpa/AFP

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