In Brüssel beginnt heute eine zweitägige Afghanistan-Konferenz - und in dem Land selbst toben Kämpfe um die Provinzhauptstadt Kundus. Sicherheitskräfte setzen alles daran, die Taliban aus der Stadt zu vertreiben. Unterstützung kommt auch aus der Luft.

Mit Unterstützung der USA haben die afghanischen Sicherheitskräfte einen Großeinsatz in Kundus gestartet, um die Taliban-Kämpfer wieder aus der Stadt zu vertreiben. Auch Flugzeuge kamen nach Polizeiangaben zum Einsatz. Dabei seien bislang 25 Islamisten getötet worden, sagte der Polizeichef von Kundus. "Wir haben mehrere Plätze zurückerobert." Drei Mitglieder der Sicherheitskräfte kamen bei dem Einsatz ums Leben. Polizeiangaben zufolge gelang es bereits, die Taliban aus dem Stadtzentrum zu vertreiben. Es gebe allerdings noch Kämpfe am Stadtrand.

Die Islamisten hatten am Montag die Stadt im Norden des Landes angegriffen und waren tief in ihr Zentrum vorgedrungen. Der Angriff fand nur einen Tag vor einer Geberkonferenz für das Land statt. Ziel des zweitägigen Treffens in Brüssel ist es, Milliarden Dollar an Hilfszusagen zu vereinbaren. Die Sicherheitslage in Afghanistan hat sich seit dem Ende des Nato-Kampfeinsatzes 2014 massiv verschlechtert. Regierungstruppen haben schätzungsweise nur noch zwei Drittel des Landes unter ihrer Kontrolle.

Die Taliban stehen so gut da wie seit ihrem Sturz durch die US-geführte Invasion 2001 nicht mehr und haben zuletzt ihre Angriffe in verschiedenen Landesteilen verstärkt. Vor einem Jahr hatten die Islamisten auch Kundus, wo die Bundeswehr bis vor gut zwei Jahren einen großen Stützpunkt betrieb, kurzfristig unter ihre Kontrolle gebracht.