Politik

Anhörung im Tschad Sieben Europäer vor Gericht

Sieben unter dem Verdacht auf Kindesentführung inhaftierte Europäer sind am Samstag im Tschad einem Richter vorgeführt worden. Zu der Anhörung erschienen der Leiter der französischen Hilfsorganisation Arche de Zo, drei Journalisten und drei spanische Flugbegleiter, wie Anwälte erklärten. Der Zweck der Anhörung wurde nicht bekannt.

Insgesamt werden in dem Fall 17 Europäer beschuldigt, die am Freitag mit einer tschadischen Militärmaschine in die Hauptstadt N'Djamena geflogen worden waren. Sechs französische Mitarbeiter von Arche de Zo sowie drei Journalisten und acht Mitglieder der Flugzeug-Besatzung - sieben Spanier und ein Belgier - wurden vergangene Woche festgenommen. Sie hatten versucht, 103 angebliche Waisenkinder aus der sudanesischen Bürgerkriegsprovinz Darfur auszufliegen. Tatsächlich sind die meisten der Kinder nach Angaben von UN-Hilfsorganisationen jedoch keine Vollwaisen und stammen aus dem tschadischen Grenzgebiet.

Der französische Premierminister Franoise Fillon wies am Samstag den Verteidigungs- und den Außenminister an, Ermittlungen zu den Aktivitäten von Arche de Zo aufzunehmen, wie Fillons Büro erklärte. Dabei soll untersucht werden, wieso die Organisation ohne Wissen der französischen Botschaft in N'Djamena tätig sein konnte. Ein Bericht soll innerhalb eines Monats vorliegen.

Quelle: ntv.de

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