Politik

Für Flüchtlinge in Türkei Sonderwirtschaftszone soll EU entlasten

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Eines von vielen Flüchtlingslagern in der Türkei - hier in Kilis nahe der syrischen Grenze.

(Foto: picture alliance / Uygar Onder S)

Die Türkei nimmt so viele Syrien-Flüchtlinge auf wie kaum ein anderes Land. Dafür gibt es finanzielle Unterstützung aus Brüssel. Besser für alle Beteiligten wäre es, EU-Sonderwirtschaftszonen einzurichten, sagt das Institut für Weltwirtschaft.

Der Präsident des Instituts für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel, Dennis Snower, hat EU-Sonderwirtschaftszonen in der Türkei zur Bewältigung des Flüchtlingsproblems vorgeschlagen. Die Staats- und Regierungschefs sollten außerhalb der gewohnten Bahnen denken, sagte Snower dem "Tagespiegel am Sonntag" im Vorfeld des G20-Gipfels in Hamburg am 7. und 8. Juli.

Die EU könne Sonderwirtschaftszonen in der Türkei fördern, in denen Kriegsflüchtlinge Arbeit finden, statt die Regierung von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan dafür zu bezahlen, dass sie Europa das Flüchtlingsproblem vom Hals schaffe, sagte Snower der Zeitung.

"Win-Win-Win-Situation"

Die derzeitige Politik folge einer negativen Einstellung. Man könne daraus eine "Win-Win-Win-Situation" für alle machen: "für Flüchtlinge, weil sie in der Nähe ihrer Heimat arbeiten können, für die Türkei, weil ihre Wirtschaft dadurch stimuliert wird, und für die EU, weil die Beschäftigung der Flüchtlinge in der Türkei viel billiger als deren Integration in den Arbeitsmarkt in der EU ist."

Die Türkei hat knapp drei Millionen syrische Flüchtlinge aufgenommen. Die EU hat Milliarden-Zahlungen für ihre Versorgung zugesagt. Zudem besteht zwischen der EU und der Türkei seit März 2016 ein Flüchtlingspakt. Danach nimmt Ankara alle auf den griechischen Inseln eintreffenden Flüchtlinge zurück. Für jeden so abgeschobenen Syrer soll die EU einen syrischen Flüchtling aus der Türkei aufnehmen.

Quelle: ntv.de, hul/dpa/AFP

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