Buchstäblich auf den allerletzten Metern gelingt Großbritannien ein Brexit-Deal mit der EU. Das öffnet London den Weg für weitere Freihandelsabkommen. Ein Vertrag über mehr als 20 Milliarden Euro zwischen dem Königreich und der Türkei sorgt vor allem in Ankara für Jubelstürme.
Notfalls auch ohne die EU: Der Architekt des Merkelschen Türkei-Deals fordert in seinem Buch mehr Kanada in der Asylpolitik. Im Interview mit n-tv.de erzählt Gerald Knaus außerdem, wie es sich als Orbáns Zielscheibe lebt.
Der Gasstreit im Mittelmeer wirkt bis nach Belarus: Erst das Einlenken Zyperns ermöglicht EU-Sanktionen gegen das Lukaschenko-Regime. Zugleich droht die EU der Türkei. Bundeskanzlerin Merkel hofft auf eine neue "Verhandlungsdynamik".
Wochenlang blockiert Zypern von der EU geplante Sanktionen gegen Belarus, weil es gleichzeitig Strafmaßnahmen gegen die Türkei durchsetzen will. Auf dem EU-Gipfel zieht das Land sein Veto zurück und erringt einen Teilerfolg.
Berlin und Athen fordern eine europäische Lösung für die Unterbringung der Geflüchteten auf Lesbos. Viele von diesen haben die Bundesrepublik zum Ziel, da Freunde und Verwandte bereits hier leben. Studien zeigen jedoch, dass dies nur ein Grund von vielen ist.
Im Gasstreit zwischen Athen und der Ankara droht die Eskalation. Die EU will vermitteln, ist aber der falsche Kandidat dafür. Denn sie steckt mittendrin im Konflikt. Um Erdogan zu bremsen, bräuchte sie eine gemeinsame Stimme - und ein gutes Angebot. Von Judith Görs
Das Verhältnis zwischen der EU und der Türkei ist kompliziert: Zum einen wird das Land in der Flüchtlingsfrage gebraucht. Andererseits schränkt Ankara die Pressefreiheit ein. Nun soll die Hagia Sophia noch in eine Moschee umgewandelt werden. Österreich reicht es nun - das Land geht auf Konfrontationskurs.
Die meisten Bürgerkriegsflüchtlinge aus Syrien stranden in der Türkei. Damit nicht alle in Richtung Europäische Union weiterreisen, vereinbaren Brüssel und Berlin 2016 eine Lastenteilung mit Ankara. Eine Auswertung zeigt: Die Verteilung von Syrern in der EU verläuft sehr ungleich.
Während der EU-Ratspräsidentschaft in der zweiten Jahreshälfte strebt die Bundesregierung eine Reform des EU-Asylsystems an. Die Grünen fordern, bei der Flüchtlingsverteilung notfalls auf willige Staaten zu setzen. Vor allem aber müsse der Deal mit der Türkei ersetzt werden.
Ungeachtet ihrer Zusage, 1500 Kinder aus griechischen Flüchtlingslagern nach Deutschland zu holen, ist die Bundesregierung nach Angaben von Grünen-Chefin Baerbock untätig geblieben. Das sei ein "absolutes Unding". Im "ntv Frühstart" fordert Baerbock zudem eine "neue Strategie" bei den Corona-Maßnahmen.
Nachdem die Türkei Ende Februar ihre Grenzen zur EU demonstrativ für Flüchtlinge öffnet, kommt es immer wieder zu schweren Auseinandersetzungen zwischen beiden Seiten. Nun zeigt sich, dass der Streit wohl auch in der Luft ausgetragen wird.
Vor vier Wochen eskalierte die Lage an der griechisch-türkischen Grenze. Einem Bericht zufolge könnte die Türkei die Krawalle absichtlich befeuert haben - und Flüchtlinge an die EU-Außengrenze gezwungen haben. Nun werden sie offenbar zurück in die Türkei gebracht.
Hilfsorganisationen warnen vor den dramatischen Folgen, sollte sich das Coronavirus in der umkämpften Bürgerkriegsregion Idlib in Syrien ausbreiten. Dann drohe ein Massensterben. Und die vor zwei Wochen von Moskau und Ankara vereinbarte Waffenruhe ist instabil. Von Dirk Emmerich
Die Türkei macht wegen der Corona-Krise die Grenze zur EU wieder dicht - so die offizielle Version. Die Maßnahme kommt einen Tag, nachdem Merkel und Macron dem türkischen Präsidenten Erdogan mehr Geld für die Versorgung von Flüchtlingen zugesagt haben.
Im Rahmen der sogenannten "Resettlement"-Programme nimmt Deutschland seit 2012 Flüchtlinge auf. In der Corona-Krise kollidiert die Vereinbarung allerdings mit den Maßnahmen zur Eindämmung des Virus. Vorerst werden deshalb keine weiteren Flüchtlinge aufgenommen.
Mit Tränengas und Wasserwerfern hindert Griechenland Tausende Migranten daran, die Grenze zu passieren. Der türkische Präsident Erdogan setzt die Geflüchteten als Druckmittel gegen die EU ein. Brüssel dürfe sich das nicht gefallen lassen, sagt Grünen-Chefin Baerbock.