Vorwahlen in Frankreich Sozialisten haben sieben Bewerber
17.12.2016, 17:19 Uhr
Der Parteilinke Arnaud Montebourg gilt als Gegengewicht zu Manuel Valls.
(Foto: REUTERS)
Glaubt man Experten, haben sie ohnehin keine Chance: Sechs Politiker und eine Politikerin wollen für Frankreich in die Präsidentenwahl ziehen. Welcher Kandidat schließlich ins Rennen geht, soll eine Vorwahl entscheiden.

Insgesamt gibt es sieben Bewerber: Bennahmias, Hamon, Montebourg (oben v.l.), Peillon, Pinel, de Rugy, Valls (unten v.l.).
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Sieben Bewerber gehen ins Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der französischen Sozialisten. Die zuständige Parteikommission gab die Namen von vier Sozialisten und drei anderem Kandidaten aus dem linken Lager bekannt, die zu den Vorwahlen am 22. und 29. Januar zugelassen wurden. Unter ihnen sind der kürzlich als Premierminister zurückgetretene Manuel Valls und Ex-Wirtschaftsminister Arnaud Montebourg.
Für die Sozialisten treten zudem die früheren Bildungsminister Vincent Peillon und Benoît Hamon an. Als einzige Frau will die frühere Wohnungsministerin Sylvia Pinel antreten, die der sozialliberalen Partei PRG vorsteht. Zudem gehen der Grünen-Politiker François de Rugy sowie Jean-Luc Bennahmias von der Demokratischen Front ins Rennen. Die Bewerbungen der Sozialisten Gérard Filoche und Fabien Verdier wurden mangels Unterstützung nicht akzeptiert. Die Kandidaten mussten 500 Unterschriften von gewählten Vertretern aus mindestens 30 Départements vorweisen.
Die Sozialistische Partei rechnet mit 1,5 bis zwei Millionen Teilnehmern bei den Vorwahlen. Die Kandidaten können sich jetzt in den Wahlkampf stürzen. Im Januar sind vor der ersten Wahlrunde drei Fernsehdebatten geplant. Vor der Stichwahl findet zudem ein Fernsehduell der beiden verbliebenen Kandidaten statt.
Der unbeliebte sozialistische Präsident François Hollande hatte Anfang Dezember den Verzicht auf eine erneute Kandidatur erklärt und damit den Weg für seinen bisherigen Premier Valls freigemacht. Laut Umfragen gilt es allerdings als unwahrscheinlich, dass es ein Anwärter aus dem linken Lager in die zweite Runde der Präsidentschaftswahl im Mai schafft. Für die Stichwahl wird ein Duell zwischen Ex-Premier François Fillon, der die Vorwahl der Konservativen für sich entschied, und der Chefin der rechtsextremen Front National, Marine Le Pen, erwartet.
Quelle: ntv.de, mli/AFP