Politik

Gefesselt im FDP-Kabuff Strack-Zimmermann aus "Gründen" nicht beim Karneval

2020 warf Strack-Zimmermann noch Kamelle von einem Mottowagen.

2020 warf Strack-Zimmermann noch Kamelle von einem Mottowagen.

(Foto: imago images/Michael Gstettenbauer)

Heute München, dann aber wieder der Karneval: So könnte der Reiseplan der FDP-Sicherheitspolitikerin Strack-Zimmermann aussehen, würde die gebürtige Düsseldorferin nach der Münchner Sicherheitskonferenz direkt ins Rheinland reisen. Dem erteilt sie eine Absage, humorig, aber vielleicht auch etwas wahr.

Nach dem Eklat um ihren Karnevalsauftritt, bei dem vor allem CDU-Parteichef Friedrich Merz sein Fett weg bekam, hat FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann allen "Närrinnen und Narren einen herrlichen Straßenkarneval" gewünscht - und ihre Abwesenheit von der Karnevalssause mit einer Karikatur erklärt.

Das Werk des politischen Karikaturisten Heiko Sakurai zeigt die gebürtige Düsseldorferin geknebelt und in Zwangsjacke an einem Stuhl fixiert - und zwar in einem dunklen Raum, offenkundig einem FDP-Büro. Aus einer Sprechblase heißt es durch eine geschlossene Tür, sie sei "bis Aschermittwoch weggesperrt", im Interesse von FDP-Wahlchancen sei es unverantwortlich, "sie über Karneval frei rumlaufen zu lassen".

Strack-Zimmermann greift den Gedanken aus der Karikatur auf und schreibt zu ihrem Fernbleiben vom Karneval: "Ich bin dieses Jahr aus 'Gründen' leider nicht dabei und werde dafür aus meinem Verlies heimlich zur Münchner Sicherheitskonferenz flüchten."

Ob Strack-Zimmermann hier mit leichten Spitzen gegen ihre eigene Partei austeilt, oder aber den medialen Diskurs über ihren Auftritt bei der Verleihung des "Orden wider den tierischen Ernst" auf den Arm nimmt, wer weiß.

Eine Jeckin durch und durch

Nach ihrer viel diskutierten Büttenrede hatte Strack-Zimmermann zunächst viel Kritik vonseiten der CDU zu hören bekommen, aber eine geforderte Entschuldigung, die sie Friedrich Merz entgegenbringen solle, abgelehnt. Den CDU-Chef hatte sie mit besonders harschen Passagen aufs Korn genommen:

"Den wollte zweimal keiner haben, weil nur schwerlich zu ertragen", sprach die konsequenterweise als böse Stiefmutter von Schneewittchen verkleidete Büttenrednerin über den "alten weißen Mann" und seine ersten, gescheiterten Versuche, Parteivorsitzender zu werden: "Nach außen bürgerlicher Schein, im Herzen aber voll gemein. Wer vor Krieg geflohen ist, verhöhnt er als Sozialtourist. Heißt ein Junge Ali und nicht Sascha, beschimpft er ihn als Grundschulpascha. Und alle Klimaaktivisten sind für ihn nur noch Terroristen. Doch treibt’s ein Nazi-Prinz zu wild, dann wird der Flugzwerg plötzlich mild. Grad die, die christlich sich wähnen, sollten sich für ihn was schämen."

Auf die Kritik aus der CDU könnte dann noch weitere gefolgt sein: "Pioneer" berichtete nach der Blamage der FDP bei der Berliner Wiederholungswahl von parteiinterner Kritik nicht nur durch den Berliner FDP-Spitzenkandidaten Sebastian Czaja, sondern auch durch Bundesfinanzminister Christian Lindner - was dieser jedoch dementierte.

Nun spielt Strack-Zimmermann mit ihrem Tweet genau darauf an. War sie also doch interner Kritik ausgesetzt und antwortet nun in strack-zimmermannscher Manier wieder offensiv? Oder macht sie sich einfach einen Spaß aus der ganzen Diskussion? Dies wird nicht ganz klar, genauso wenig, ob die Politikerin dem Karneval wirklich gänzlich fernbleiben wird. Die Antworten wird nur Marie-Agnes Strack-Zimmermann kennen, eine Jeckin durch und durch.

Quelle: ntv.de, mpe

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