Politik

Wahlkampf-Geplänkel in den USA Streit um Ohren-Inspektion vor TV-Duell

Ohrhörer und Leistungssteigerer - Biden nimmt die Trump-Attacke mit Humor.

Ohrhörer und Leistungssteigerer - Biden nimmt die Trump-Attacke mit Humor.

(Foto: Twitter/JoeBiden)

US-Präsident Trump liegt in aktuellen Wahlumfragen zum Teil deutlich hinter seinem Herausforderer Biden. Da nun das erste direkte Aufeinandertreffen vor Fernsehkameras und einem Millionenpublikum ansteht, greift Trumps Team Biden verbal an. Es geht um Ohren.

Vor der ersten Debatte vor der Präsidentschaftswahl ist ein Streit um angebliche elektronische Ohrhörer der Kandidaten und andere Verfahrensfragen entbrannt. Das Wahlkampfteam von Amtsinhaber Donald Trump warf dem Team von Herausforderer Joe Biden vor, einer Ohren-Inspektion zunächst zugestimmt, am Dienstag aber einen Rückzieher gemacht zu haben. Das Trump-Team schürte damit den Verdacht, Biden lasse sich Antworten von seinen Mitarbeitern einflüstern, wofür es keine Belege gibt.

Trumps Team teilte auch mit, Biden habe es abgelehnt, sich vor der Debatte auf Medikamente testen zu lassen. Trump hat mehrfach den Verdacht geäußert, dass Biden Fragen nicht spontan selber beantwortet und dass sein Verhalten bei öffentlichen Auftritten auf den Konsum leistungssteigernder Substanzen hinweise. Belege dafür hat der republikanische US-Präsident nicht vorgelegt.

Ein Biden-Sprecher hatte zu dem von Trump geforderten Medikamententest bereits vor wenigen Tagen erklärt: "Wenn der Präsident denkt, dass er seine Argumente am besten mit Urin vorbringen kann, braucht er sich keinen Zwang anzutun." Biden selber reagierte am Dienstag mit Humor. "Es ist der Abend der Debatte, also halte ich meine Ohrhörer und Leistungssteigerer bereit", schrieb er auf Twitter. Daneben stellte er ein Foto mit einem iPhone-Kopfhörer und einem Becher Eis. Biden ist ein erklärter Fan von Eiscreme.

Letztes TV-Duell am 22. Oktober

Trumps Wahlkampfteam teilte auch mit, Bidens Mitarbeiter hätten um mehrere Pausen während der 90-minütigen Debatte gebeten, "die Präsident Trump nicht benötigt, weswegen wir dieses Ersuchen abgelehnt haben". Der 74-jährige Trump hat mehrfach den Geisteszustand seines 77-jährigen Herausforderers infrage gestellt, den er als "Sleepy Joe" (schläfrigen Joe) bezeichnet.

Nach dem ersten TV-Duell (im Livestream bei ntv.de) ist das zweite Streitgespräch für den 15. Oktober in Miami im Bundesstaat Florida geplant. Die letzte Debatte vor der Wahl soll es am 22. Oktober in Nashville (Tennessee) geben.

Quelle: ntv.de, bad/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen