Besonders in Europa und den USA Studie beklagt massiven Demokratieabbau
21.06.2018, 22:12 Uhr
Sein Land ist auf keinem guten Weg: US-Präsident Donald Trump.
(Foto: AP)
Der Rückschritt ist rasant. Einer Studie zufolge erleidet die Demokratie allein im vergangenen Jahr in 24 Ländern weltweit Rückschläge. 2,6 Milliarden Menschen sind davon betroffen, darunter viele aus Europa und Amerika.
Ein Drittel der Menschen weltweit lebt einer Studie zufolge in Staaten, in denen die Demokratie zuletzt Rückschläge erlitten hat. In 24 Staaten mit 2,6 Milliarden Einwohnern sei die Demokratie im vergangenen Jahr abgebaut worden, heißt es in einem Artikel der Zeitschrift "Democratization". Besonders betroffen seien Länder in Europa und die USA.
Die Studie basiert auf einem von 3000 Experten aus aller Welt zusammengetragenen Datenbestand mit dem Titel Varieties of Democracy. Demnach lebte im vergangenen Jahr noch etwas mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in demokratischen Staatsformen. Allerdings fielen unter anderem die EU-Mitgliedstaaten Ungarn, Polen, Litauen und Slowakei aus der Kategorie der "liberalen Demokratien". Sie wurden zu "Wahl-Demokratien" heruntergestuft, in denen die Kontrolle der Regierung etwa durch die Gewaltenteilung und freie Medien erschwert werde.
Allein in Afrika finden sich der Studie zufolge noch Staaten, die sich während der vergangenen Jahre von autokratischen Herrschaftsformen hin zu demokratischen entwickelten. Unter den 17 Ländern, die sich seit 2008 stärker in Richtung demokratisches System entwickelt hätten, sei Tunesien das einzige, dass sich seit dem Sturz von Machthaber Zine El Abidine Ben Ali im Jahr 2011 von einer Autokratie zu einer liberalen Demokratie entwickelt habe.
Quelle: ntv.de, ghö/AFP