Johnson-Nachfolge-Duell steht Sunak und Truss gehen in Stichwahl
20.07.2022, 17:19 Uhr
Sie oder er? Liz Truss oder Rishi Sunak stellen sich nun dem Votum der Tory-Mitglieder - der Sieger wird nächster Premier Großbritanniens.
(Foto: dpa)
In Großbritannien ist nun klar, wer das Duell um die Nachfolge von Premier Johnson antritt. Nach der letzten Abstimmung auf Fraktionsebene blieben Ex-Finanzminister Sunak und Außenministerin Truss übrig. Nun haben die Parteimitglieder das Wort.
Der frühere Finanzminister Rishi Sunak und Außenministerin Liz Truss gehen in Großbritannien in die Stichwahl um die Nachfolge von Premierminister Boris Johnson. Dies gab die konservative Tory-Partei bekannt. Deren Mitglieder entscheiden nun bis Anfang September über den neuen Parteivorsitzenden, der dann auch das Amt des Regierungschefs übernimmt.
In mehreren Wahlrunden der Abgeordneten der Partei war das Kandidatenfeld in den vergangenen Tagen schrittweise verkleinert worden. Nach jeder Runde schied der jeweils am schlechtesten abschneidenden Bewerber aus. Zuletzt war neben Sunak und Truss noch die Außenhandelsstaatssekretärin Penny Mordaunt im Rennen gewesen.
Sunak erhielt nach Angaben der Tory-Partei in der Abstimmungsrunde an diesem Mittwoch 137 Stimmen, für Truss votierten 113 Abgeordnete. Mordaunt landete mit 105 Stimmen auf Platz drei und schied damit aus. Die Wahl des Johnson-Nachfolgers obliegt nun den rund 200.000 Parteimitgliedern. Sie sollen per Briefwahl entscheiden, damit am 5. September der neue Parteivorsitzende benannt werden kann, der dann auch Regierungschef wird.
Ex-Finanzminister Sunak lag in allen Abstimmungsrunden der Abgeordneten vorn; bei der Parteibasis scheint er jedoch weniger beliebt zu sein: Eine am Dienstag veröffentlichte YouGov-Umfrage unter 725 Mitgliedern der konservativen Partei sagte voraus, dass der ehemalige Finanzminister in der Stichwahl sowohl Truss als auch Mordaunt unterliegen würde.
Premier Johnson war am 7. Juli durch eine parteiinterne Revolte gegen seine viel kritisierte Amtsführung zum Rücktritt als Parteivorsitzender gezwungen worden, was auch das Aus für sein Regierungsamt bedeutete. Er will aber noch bis zur Bestimmung seines Nachfolgers Premierminister bleiben.
Quelle: ntv.de, vpe/AFP